Volltext: Alpenländische Musiker-Zeitung Folge 9 1931 (Folge 9 / 1931)

„Alpenländische Musiker-Zeitung“ 
der ankommenden Musikkapellen am Bahnhofe oder am 
Eingange des Warktes statt. 
Um halb 10 Uhr erfolgte der Abmarsch der Jubel— 
apelle zum Friedhofe. Dortselbst brachte die Werkkapelle 
das „Andante religioso“ von W. Richter in muster— 
gültiger Weise zum Vortrage, worauf der Landesver« 
bandsobmann Richter (Hallein) in markigen Worten 
der verstorbenen Musiker der Jubelkapelle gedachte, und 
auf den Grabstätten der Verstorbenen die Grabkränze 
von den Wädchen niedergelegt wurden; währenddessen 
spielte die Musikkapelle das ewig neue Lied „Ich hatt' 
einen Kameraden“. Namen der verstorbenen Musiker: 
Steinberger Josef (im Kriege gefallen), Haigenhauser 
Alois, Laubichler Josef, Wielander Sebastian, Offens— 
berger Andrä. 
Vach Auflösung des Zuges begaben sich die Musik— 
kapellen in ihre angewiesenen Lokale, woselbst bald lustige 
und schöne Weisen erklangen. Die Eisenbahnerkapelle 
Bischofshofen konzertierte am Platze. Nachmittags 1 Uhr 
erfolgte die Aufstellung zum Festzuge. Es waren er— 
chienen: 
1. Die Jubelkapelle Mitterberghütten; IJ 
2. Eisenbahnerkapelle Bischofshofenn I 
5. Eisenbahnerkapelle Halleinz 
».Werkskapelle Mühlbach bei Bischofshofen; 5.. 
die Bürgerkapelle St. Johann; 7 
die Bauernkapelle St. Johann; ¶ν. 
die Musikkapellen Abtenau, 8. Haus Eteiermark), 
hüttau, 10. St. Veit, 11. Dorfgastein, 12. Golling, 
Werfen, ferner eine Abordnung der Musikkapelle Leo— 
gang im Pinzgau. 
Der Festzug führte durch den ganzen Warkt über das 
Bahngeleise und die Salzachbrücke zum Festplatze. Im 
Festwagen haben der Wusiker-Jubilar Rupert Huber, 
die brave Herbergsmutter und der Verbandsobmann 
Richter Platz genommen. Am Festplatze selbst begrüßte 
der Obmann Johann Pfeffer alle Festgäste, die Musik— 
kapellen, die Herren der Werkschaftsverwaltung, die Ver— 
treter des Landesverbandes der Nichtberufsmusiker Ob— 
mann Richter, Schriftführer Tafatsch. Zwei WMädchen hiel— 
ten an den Jubilar Rupert Huber und dem Kapellmeister 
Brandstätter herzige Ansprachen und überreichten Blumen— 
sträuße. Obmann Richter schilderte in seiner Festrede 
den Werdegang der Werksmusikkapelle Mitterberghütten, 
vworaus zu hören war, mit welchen großen Schwierig— 
keiten die Gründer und leitenden Persönlichkeiten zu 
kämpfen hatten, und wenn es trotz dieser Mißumstände 
gelungen ist, die Musikkapelle auf eine außergewöhnlichs 
zöhe zu bringen, so war es eben nur diesen Herren zu 
danken, welche keine Mühe scheuten und vielfach in 
selbstloser Weise alles taten, um die Sache der Jubel— 
apelle zu pflegen. Der Redner gedachte des Herrn Be— 
triebsleiter Direktor Marlimont, welcher in liebens-— 
vürdigster Weise die Unterstützung zusagte und die Ob— 
nannschaft des Musikvereines im Jahre 1910 übernahm. 
Betriebsleitung und Arbeiterschaft vereinbarten, monatlich 
einen Beitrag von 20 Heller pro Kopf als Musikbeitrag 
zu leisten. Die Beamten versprachen einen separaten Bei— 
trag zu leisten. Ende Mai 1910 wurde von Josef Stein— 
berger eine Sitzung einberufen, woran sich der Einberufer, 
ierner Christ. Brandstätter, Hans Unterrainer, Sebastian 
Wielander, Joh. Wielander, Rup. Huber, Alois. Mühl— 
dacher, Johann Kollinger, Frz. Harrlander, Lorenz Lau— 
bichler, Sepp Pokorny und Wax Lechner beteiligten. Dem 
Direktor Warlimont wurde die Obmannstelle übertragen, 
Christ. Brandstätter übernahm die Leitung der Kapelle, 
als dessen Stellvertreter wurde Steinberger, als Kassier 
Rupert Huber bestellt. Letzterer war bereits 20 Jahre bei 
der Bürgermusik beteiligt und blickt somit heute auf mehr 
als Aojährige Tätigkeit zurück. Mit welchen unermüd— 
lichem Eifer und Fleiß die Müsikkapelle an ihrer Arbeit 
war, zeigt wohl am besten der Umstand, daß dieselbe 
bei den Preisspielen in Saalfelden im Jahre 1922 den 
zweiten, in Salzburg 1923 den dritten und in Haus 
— 
97 
Steiermark) den ersten Preis erhielt. Außerdem kon— 
zertierte die Kapelle im Jahre 1927 bei der Gewerbe⸗ 
ausstellung in München mit großem Erfolg. Die Kapelle 
st heute 33 Mann stark und wird hervorgehoben, daß 
ie Musiker zum Großteil von Kapellmeister Brand— 
tätter herangebildet wurd)en. 
Der Festredner spricht diesen Männern den herzlichsten 
)ank aus und überreichte dem Jubilar Huber die Aus— 
eichnung des Salzburger Landesverbandes, die goldene 
yra, als Zeichen der Anerkennung und des Dankes 
ür seine unermüdliche Tätigkeit als Musiker und Kassier 
es Musikvereines. Ferner überreichte der Obmann VRichter 
em anwesenden Kapellmeister Matthias Höll in Leo— 
jang für seine mehr als Aojährige Musiker- und Kapell— 
neistertätigkeit ebenfalls die goldene Lyra, wofür dieser 
n einer Ansprache den Dank aussprach und die Musiker 
um engsten Zusammenschluß aufforderee. 
Seitens des Werksmusikvereines wurden sodann dem 
zubilar Huber, dem Kapellmeister Brandstätter und dem 
Musiker Pokorny ein Ehrendiplom überreicht. Schließlich 
ankte Obmann Pfeffer allen Musikkapellen für das zahl- 
eiche Erscheinen und gratulierte den Ausgezeichneten 
zur Verleihung des Ehrenzeichens und stellte die Bitte, 
ie möchten auch weiterhin ihre Musikkenntnisse der guten 
Zache widmen. Auf dem Festplatze, wo für Hunger und 
purst aufs beste gesorgt war, konzertierten die Kapellen 
n eifriger Weise und es entwickelte sich ein fröhliches 
dreiben. Das Wetter war besonders günstig und all— 
zemein war Jubel und Freude zu bemerken. Musikheil 
uind nochmals unseren Glückwunsch der Jubelkapellel 
Der Oberpinzgauer Musikbund. 
Seine Entstehung und Entwicklung. 
Von Dir. Ed. Tafatsch. — 
(Fortsetzungg. 
Die ZJahresversammlung hat in Mittersill am 
0. Wärz 1929 stattgefunden, an welcher sämtliche Kapell— 
neister der Oberpinzgauer Musikkapellen und die Musik— 
ertreter teilnahmen. Nach Verlesung des Protokolls vom 
zahre 1928 und Genehmigung desselben erstattete der 
zundesleiter den Rechenschaftsbericht und wurde die 
zahresrechnung nach AUeberprüfung richtig befunden und 
em Kassier die Entlastung erteilt. Im darauffolgenden 
zjahresbericht betont der Vorsitzende die besonders eifrige 
zätigkeit der einzelnen Musikkapellen und spricht den 
dapellmeistern und Musikern den Dank für ihre selbst— 
ose Mühewaltung ausß. 
Der Bundesleiter spricht über die vorteilhafte Betä— 
igung der bestehenden Musikvereine und fordert die 
Anzeigenpreise für dac Musikerjaurbuch 1931 
(einschließlich aller Steuern) 
1. Anzeigenteli. — 6* — 
Für eine Ganzseiitee 880.— 
für eine Halbseite 8850. — 
zür eine Viertelseiiien 830.— 
zür eine Achtelseifee 820. - 
Für eine Gaststättenanzeigg 8 10. ⸗ 
2. Textteeii. J 
Für die einmal gespaltene Textzeile (Borgi)) 82.4 
Für jede Anzeige aus dem Anzeigenteil wird bei 
Einschaltung im Textteil ein 5000iger Aufschlag 
berechnet. — 3 
Platzbestimmung wird nach Maßgabe berüchksichtigt. 
Angefangene Zeilen gelten als voll. Die Ankündigungs— 
jsebühr ist sofort nach Vorlage der Rechnung zu be— 
ahlen. Tarifänderungen bleiben vorbehalten. Mündliche 
ßereinbarungen sind ungültig. Aufträge können von der 
Berwaltung ohne Grundangabe zurückgewiesen werden.
	        
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