Volltext: Alpenländische Musiker-Zeitung Folge 2 1931 (Folge 2 / 1931)

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mir bis heute nicht gelungen, zur Herstellung ne 
entsprechende Firma ausfindig machen zu können. Bei 
meinem Marschbuchschutzrahmen ist ein Abschreiben über— 
flüssig und auch überflüssig, die Märsche mit besonz; 
derer Tinte zu schreiben. 
Weiters ersuche ich um Mitteilung, ob die für den 
Bezirksverband verfaßten Statuten der behördlichen Ge— 
nehmigung bedürfen. Ich weiß wohl zur Genüge, daß 
ein behördlich genehmigtes Statut in mannigfacher Hin— 
sicht einen gewissen Schutz bietet, aber lieber wäre es 
mir, zwanglos zu sein und, auch um die erheblichen 
Kosten zu vermeiden. ——⏑—⏑——— 
Ich bin nun mit meinem Bezirksbericht zu Ende 
und ersuche die Versammlung, denselben zur geneh— 
migenden Kenntnis zu nehmen .·... 
Ph. Schaffler, Bezirksobmann. 
1. Bezirksmusikertreffen des Bundes „Oberndorf“ bei 
* Sahzburg5 
Eines außerordentlichen Zuspruches erfreute sich das 
am 18. v. M. stattgefundene Konzert, Gesamtspiel und 
Tanzkränzchen der Kapellen des obigen Bezirkes, zu 
welchem 68. Musiker erschienen waren, und welche Ver— 
anstaltung von den vielen Besuchern als vollkommen ge— 
lungen bezeichnet wurde. 
Der Bundesobmann, Kapellmeister Schaffler, be— 
sprach nach der Begrüßung die Verhältnisse zwischen 
den Ortsbewohnern und den einzelnen Kapellen und er— 
wähnte (und dies nicht mit Unrecht. Anmerk. des Lan— 
desverb.) daß die Kapellen trotz allen guten Willens 
immer noch nicht die richtige Anerkennung finden, welche 
wahrscheinlich erst dann eintreten würde, wenn sich die 
Landkapellen nicht mehr selbst erhalten könnten, und dies 
dürfte kein Wunder genannt werden, nachdem von keiner 
Seite eine Unterstützung zu erwarten ist, und die Bevölke— 
rung es als ganz selbstverständlich findet, daß eine 
Musik da ist, ohne jedoch zu bedenken, daß die Auf— 
bringung der Mittel zur Anhassene der Instrumente 
und Musikalien usw., sehr oft mit großen Schwierig— 
keiten verbunden ist. 
Redner glaubt jedoch, daß, wie der Besuch zeigt, 
die Zukunft ein besseres Zusammengehörigkeitsgefühl auf— 
lommen läßt, und dankt allen Besuchern, ebenso auch 
allen Musikern; für die Mitwirkung und das stramme 
Zusammenhalten in den bis jetzt nicht besonders gün— 
stigen Zeiten und knüpft daran die Hoffnung, daß, wenn 
wieder der Ruf zu einem solchen Feste erschallen sollte, 
sich fämtliche Kapellen des Bezirkes (sehr befremdend 
wirkt das Fernbleiben der Kapelle von Lamprechtshau— 
sen) beteiligen werden, zum Blühen und, Gedeihen der 
guten Sache der Nichtberufsmusiker in sämtlichen Ländern 
Oesterreichß. — 
Jubiläum des Altkapellmeisters in St. Johann i. P. 
Am 18. Jänner ehrte ganz St. Johann i. VP. den 
im 78. Lehensjahre stehenden Kapellmeister Josef Kron— 
berger, welcher in voller geistiger und körperlicher Frische 
noch immer die Musikdienste mitmacht. 
Erschienen waren: Die Bürgerkapelle, die Bauern— 
schützenkayelle und die Bundesbahnerkapelle Bischofshofen. 
— 4 bestritten abwechselnd die Konzertein— 
agen. 
Der Obmann der Bürgerkapelle, welcher der Jubilar 
durch mehr als 50 Jahre angehörte, begrüßte den Kol— 
legen und entrollte ein Lebensbild des Gefeierten, in 
welchem Verschiedenes wieder ins Gedächtnis gerufen 
wurde, was die Zeiten bereits verwischt haben, so daß 
manche Episode herzlich belacht und dadurch gute Stim— 
mung hervorgerufen wurde, die auch bis in die späten 
Abendstunden anhielt. .. 
NVachdem der Herr/- Bezirkshauptmann dem Jubilar 
die Medaille für Verdienste um die Republik angehef— 
tet hatte, wurde Kronberger von sämtlichen Vereins— 
vertretungen auf das herzlichste beglückwünscht. 
„Alpenländische Musiker⸗ Zeitung 
Die Glückwünsche des Landesverbandes überbrachte 
der Obmann Kapellmeister Richter, und schilderte in 
rusführlicher Weise die Leiden und, Freuden eines Kapell⸗ 
neisters und der Musiker, und betont, daß wohl wenige 
von den Anwesenden wissen, welche Schattenseiten in 
dem scheinbar sehr lustigen Beruf der Musiker vor— 
handen sind. . 354 W 
Der Jubilar dankte in schlichten aber trefflichen 
Worten für die große Ehrung, welche er sich aber 
nicht verdient haben will, und erklärte, daß sein Wir— 
ken ganz selbstverständlich war und er nur immer den 
»inen Vorsatz hatte, mit allen gut auszukommen, was 
HIm auch gelungen sein muß, sonst wäre dieser schöne 
AÄbend und der große Besuch nicht möglich. Der Lan— 
desverband wünscht ihm Hoch viel Glück für ferneres 
Wohlergehen mit dem Beifügen, daß alle, Musikkol⸗ 
legenn sich an solchen Vorbildern ein Beispiel nehmen 
möchten, dann würde es um die Zukunft der Nicht— 
berufsmusiker, welche, von verschiedenen Seiten angegrif⸗ 
fen, um ihre Existenz kämpfen, nicht schlecht bestellt sein. 
Niederösterreich 
—XF J J 
Musik⸗Werbeversainmlung in Gänserndorf a. d. Nordb. 
J Am Sonntag, den 28. Dezember 1930, fand über 
Einladung des Musikverbandes der Nicht- und Neben— 
zerufsmusiker eine Werbepersammlung statt, bei, welcher 
Bundesobmann Herr Gottlieb Ostadal von Ober-Sie— 
enbrunn, Kassier Herr Alois Stix von Bernhards— 
hal, Gänserndorf als Bundeskapelle, Weikendorf, Dörf— 
es, Pyrawarth, Schönkirchen, Gr.“Schweinbarth, Auers— 
hal, Hohenau, Ollersdorf, Weidendorf, Prottes vertreten 
varen. — 
Herr Gutmann von Gänserndorf begrüßt die Er— 
chienenen und erteilt dem Bundesobmann Herrn Osta— 
däl, das Wort. Letzterer erläuterte den Zweck und das 
Bestreben des Landesverbandes bis ins kleinste und 
esprach auch die Notwendigkeit des Zusammenschlusses 
ller Musikkapellen und Nichtberufsmusiker, da durch die 
orlage eines von den Berufsmusikern eingebrachten 
Hesetzes der Bestand der Landkapellen gefährdet sei. Die 
Inwesenden nahmen die Aufklärung und den Bericht 
ur Kenntnis und dankten Herrn Ostadal für die Aus— 
ührungen und bedauerten, daß selber aus wichtigen 
zründen die Versammlung früher verlassen mußte. In 
er weiteren Besprechung meldeten sich vier Kapellen zum 
Beitritt, die anderen versprachen, nach Fühlungnahme 
nit ihren Mitgliedern, auch, in den Reihen des Ver— 
bandes zu erscheinen, und stellten das Ersuchen, eine 
Versammlung im Jänner oder Februar abzuhalten und 
auch die Wahl der Bezirksvertreter his zu diesem Zeit⸗ 
punkte zu verlegen. Für die notwendigen Arbeiten bis 
zur Gründung eines Bezirksverbandes wurde Herr Rudolsf 
Hutmann von der bestehenden Bundeskapelle in Gän— 
serndorf als Vertreter und Mitarbeiter des Bundes 
gewählt. Nach dreistündiger Dauer fand, die Werbe— 
versammlung einen, befriedigenden Abschluß. 
An alle Verbandsmusikkapellen!! 
Es diene allen zur Kenntnis, den Pauschalbetrag 
»on 20 Schilling mittels Postanweisung an den Ver— 
handskassier Herrn Franz Wohofsky, Friseurgeschäft 
in St. Michael, ehestens einzusenden. Erlagscheine wer— 
den erst angeschafft . Hans Moder, Bundesobmann. 
Wald. Mitgliederkonzert. Am 8. Dezember 
fand hier im Gasthause Frühling unter der Leitung 
des bewährten Kapellmeisters Herrn Josef Hammer— 
schmied ein Mitgliederkonzert statt, welches so ziemlich 
guͤt besucht war? Die vorgetragenen Musikstücke wurden 
Steiermark
	        
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