Atpenländische Aiusiker-Zeitung
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Antrag, aus Durchberatung dieser Statuten, da Abänderun
gen erwünscht wären. Kleisner jedoch sprach sich überhaupt
gegen die Gründung eines Reichsverbandes aus und auch
Munninger nahm den Standpunkt ein, man solle vorerst die
eigenen Landesverbände komplettieren, da diese, und ins
besondere wieder, die einzelnen Bezirksverbünde, die In
teressen der Lündesmusikkapellcn viel intensiver wahrnehmen
können. Außerdem sollen die Mitglieder nicht mit Reichs
verbandsbeiträgen belastet werden. Sowohl Kleisner wie
auch Munninger schlugen eine Arbeitsgemeinschaft vor, die
gegebenenfalls zu gemeinsamer Beratung einzuberufen sei
und aus den Obmännern der einzelnen Landesverbände be
stehen soll. Moder führte aus, es sei gleichgültig, ob Reichs
verband oder Arbeitsgemeinschaft, nur keine hohen Mit
gliedsbeitrüge. Dem schließt sich auch Kliment an und er
wähnt, daß das wichtigste eine einheitliche Fachzeitung sei.
Hans Schmid hebt die Notwendigkeit eines Fachblattes her
vor. Reischl ist ebenfalls für die Arbeitsgemeinschaft, weil
dadurch ohne finanzielle Belastung der Mitglieder das
Gleiche erreicht werden kann und betont die Notwendigkeit
einer Zeitung für das ganze Bundesgebiet. Köchl spricht sich
sur diu Gründung des Reichsverbandes aus, aber mit ge
waltigen Änderungen der Statuten.
Von der Gründung eines Reichsverbandes wurde nun
abgesehen und die Arbeitsgemeinschaft gebildet, als deren
Schrlßempfünger der Kapellmeister Kümmerer gewühlt
wurde. Bezüglich der allgemein gewünschten Fachzeitung
führte Munninger aus, daß er die „Oberösterreichische Mu-
pterzeitung" für diese Zwecke gerne zur Verfügung stellen
wolle. Er sei derzeit mit einem Verlag in Unterhandlung
und es stünde der Umwandlung in eine „Atpenländische
Musikerzeitung" nichts im Wege, wenn die anderen Landes
verbände entsprechende schriftliche Beiträge stets einsenden
werden. Dieser Vorschlag wurde lebhaft begrüßt und Mun
ninger ersucht, ehestens konkrete Vorschläge den einzelnen
Landesleitern zu unterbreiten. (Dies ist inzwischen geschehen
und der Erfolg ist die vorliegende, gewiß herrlich ausgestat
tete Nummer. D. Schriftleitung.) Es wurde noch beschlos
sen, daß jedes Land eigene Pressereferenten wählt,'um alle
in Betracht kommenden Vorkommnisse erfassen zu können.
Längere Debatte entwickelte sich über den Punkt:
„Musikschutz". Reischl betont, daß die Einhebung dieser Ab
gaben von den einzelnen Bezirksverbänden selbst durchge
führt werden soll, damit die bestehenden Mißstände beseitigt
werden können. Klimert mahnt die Kapellmeister zur Ablie
ferung der Programme, um die heimischen Komponisten zu
schützen.
Richter hebt die Notwendigkeit hervor, Einzelstimmen
zu den Musikstücken erhalten können. Der Bund möge dies
bezügliche Schritte bei den Verlegern unternehmen.
Zum Schlüsse wurde festgestellt, daß es in allen Landes
verbänden rüstig vorwärts geht (Oberösterreich und Tirol
sind derzeit die stärksten), und daß nun ehestens darangegam
gen werden soll, die Kapellmeisterschulen einzurichten und
Fortbildungskurse für die Musiker abzuhalten. Zu diesem
Punkte machte Herr Klausner die erfreuliche Mitteilung, daß
der Tiroler Musikerbund für seine Kapellmeisterschulen eine
Landessubvention von jährlich 10.000 8 erhielt. Es wird
alles unternommen, solche Unterstützungen auch in den an
deren Ländern zu erhalten.
Dies ist ja der Hauptzweck der ganzen Bewegung. Bes
sere Leistungen unserer Musikkapellen zu erzielen, die Kame
radschaftlichkeit unter den Musikern und den Sinn für ge
sunde Musik zu heben. Ist dieses selbstlose, ideale Streben
nicht jedes Opfer, jede Unterstützung wert?
Die von 9 bis 15 Uhr währende Versammlung war
äußerst anregend, zumal zum erstenmale die Musiker aus
ganz Österreich beisammen waren. Sie hat äußerst be
fruchtend gewirkt und ist ein Markstein in der Geschichte un
serer Bewegung.
Aus den Ländern
Steiermark
Anmeldungen und Anfragen betreffend den Beitritt zum
Landesverband der Nicht- und Nebenberufsmusiker Steter-
marks, sind an den Obmann, Herrn Hans Moder, Kapell
meister in St. Michael, Obersteiermark, zu richten.
Arieglach. Am 17. März fand im Theatersaal ein Lie
derabend mit Konzert statt, bei dem Kapellmeister Emil
Schippler mit seiner schneidigen Kapelle reichen Beifall
erntete. Er brachte auch eigene Kompositionen, die sich durch
ihren gefestigten musikalischen Stil besonders auszeichneten.
Weiz. Am 4. April fand hier ein überaus gut besuchter
Kammermusikabend statt, bei dem Kompositionen von Mo
zart, Pasqualini, Grieg und Dvorzak zur Aufführung ge
langten.
Ober öst erreich
Landesleitung
Die Erlagscheine zur Einzahlung der Mitgliedsbeiträge
kamen zur Verwendung und wolle der Jahresbeitrag 1930
umgehend eingesendet werden. Jede Verbandskapelle erhält
eine Nummer der Zeitung kostenlos zugesendet.
Landesleitungssihung am 2. Februar 1930. Am 2. Feb
ruar fand in Wels eine Leitungssitzung des Verbandes statt,
in der über die Bestellung eines Rechtsvertreters beschlossen
wurde. Landesleiter Munninger widmete dem verstorbenen
Rechtsanwalt Dr. Ludwig Schmadl einen warmen Nachruf.
Die Gausitzungen wurden für den Monat Februar festgesetzt.
Landesleitungssihung am 15. Februar 1930. Am 15.
Februar fand in Linz eine Leitungssitzung des Verbandes
stall. Zur Beschlußfassung kamen das Pressestatut der „Alpen
ländischen Mustkerzeitung". und die Abhaltung des Ver
bandsmusikfestes im Monat Mai in Linz. Das Musiksest
findet auf Einladung des Ausschusses für Gastgewerbe und
Fremdenverkehr statt. Die Einladungen zu diesem Ver-
bandsmusikfeste wurden bereits versendet. — Landesleiter
Munninger gab nun einen Überblick über den Mitglieder
stand des Verbandes. — Für die Versammlungen stellten
sich den Bezirken als Referenten für den Bezirk Freistadt:
Landesmusikmeister Karl Stark und Herr Moser; für den
Bezirk Grieskirchen: Herr Musikdirektor Alb. Prötsch und
für den Bezirk Eferding Herr Moser, der Landesleitung zur
Verfügung.