Volltext: Oberösterreich (3. Band / 1928)

Ob der Enns. — Suden. 
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Er wird im heutigen Ober- und Niederösterreich als heiliger 
Landespatron verehrt. Sein Fest ist am 15. November. 
Der Sorge um den Osten entsprang auch die Gründung des 
Stiftes Seitenstetten im heutigen Niederösterreich im Jahre 1116 
durch den dort begüterten reichsfreien Udalschalk von Still aus 
dem Geschlechte der Herren von Still und Sinzing (Ortschaften in 
der Pfarre Hofkirchen a. d. Tr.) und durchweinen Stiefbruder Re- 
ginbert von Hagenau. 
Ob der Enns. 
Im Jahre 1139 verlieh Kaiser Konrad III. das Land Bayern, 
weil dessen Herzog ihn nicht als König und Oberlehensherrn aner 
kennen wollte, dem Markgrafen Leopold IV. von Österreich. Das 
Land verblieb auch dem Nachfolger Leopolds Heinrich II. Jaso- 
mirgott. Auf einem Reichstage zu Regensburg 1156 unter Laiser 
Friedrich Rotbart einigte man sich jedoch dahin, daß der Baben 
berger das Herzogtum Bayern in die Hände des Kaisers zurückgab, 
die Markgrafschaft aber aus der bisherigen politischen Abhängigkeit 
von Bayern entlassen und selber ein Herzogtum wurde. 
Von Bayern, dessen Grenze gegen Österreich rechts der Donau 
nach Uite vor die Enns bildete, wurde sodann im Jahre 1180 die 
Mark ob der Enns abgetrennt und zunächst wahrscheinlich dem Mark- 
grafen von Steyr, der gleichzeitig den Titel eines Herzogs erhielt, 
übergeben. Als dann im Jahre 1192 der Stamm der steierischen 
Ottokare erlosch, fiel deren Besitz und somit auch die Mark ob der 
Enns an die Herzoge von Österreich. 
Was die übrigen Teile des heutigen Landes Oberösterreich be 
trifft, so blieb das Jnnviertel noch bei Bayern, der größte Teil des 
Mühlviertels gehörte, wie bereits erwähnt, schon im'Beginne des 
12. Jahrhunderts zum Besitztum der Babenberger und zwischen 
den beiden Herzogtümern befand sich das Gebiet der reichsunmittel 
baren Grafen von Schaunberg, das sogenannte Schaunberger Länd- 
chen (Landl). Mittelpunkt des letzteren war die Burg Schaunberg 
bei dem Orte Aschach an der Donau, im Volksmunde gewöhnlich 
die Schaumburg genannt. 
Tuben. 
Einige Klostergründungen gehören noch der zuletzt besprochenen 
Zeit an. Das Kloster Suben am Inn wurde von einer Tochter des 
Grafen Heinrich von Formbach (unterhalb Schärding am linken 
Ufer des Inn) namens Tuta zwischen 1050 und 1060 gestiftet. Nach 
dem es durch die Erben der Stifterin argen Schaden gelitten, wurde 
es durch einen Verwandten, den Bischof Altmann von Trient, 
erneuert.
	        
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