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Altmann. — Leopold.
hatte, Benediktinern ails Schwarzach in Baden, wahrscheinlich im
Jahre 1056.
Die Mönche taten anch hier, lvas sie überall taten; die aus-
gedehnten Wälder wurden gelichtet, neue Dörfer ilnd neue Kirchen
entstanden. Zeugnis von dem allseitigen Gedeihen gab der Umstand,
das; im Jahre 108!) zwölf Benediktiner von Lambach das Kollegiat-
stift Melk übernahmen, vom Markgrafen Leopold dem Schönen
berufen. Im gleichen Jahre fand die feierliche Einweihung der
Stiftskirche Lambach durch Bischof Altmann von Passau statt. Auch
Adalbero lvar zugegen; er weihte den St.-Johannes-Altar, Altmann
den Hochaltar.
Adalbero starb am 6. Oktober 1090 im Alter von fast 80 Jahren
zu Lambach, wo mich seine heiligen Reliquien verehrt werden.
Altmann.
Kaum ein Jahr darauf, am 8. August, starb Altmann. Derselbe
stammte von vornehmen Eltern aus dem Teile Sachsens, der später
Westfalen genannt wurde. Als Chorherr in Paderborn leitete er
durch viele Jahre die Schulen. Hierauf wurde er Propst des Chor
herrenstiftes zu Aachen und war zugleich Kaplan dös Kaisers Hein
rich III. Nach dessen Tode unternahm er eine mit vielen Gefahren
verbundene Pilgerreise nach Jerusalem. Nach seiner Riickkehr wurde
er Bischof von Passau. Die Weihe empfing er von seinem Jugend
freunde Gebhard, Erzbischof von Salzburg, da ja das Bistum
Passau zur Kirchenprovinz Salzburg gehörte.
Sehr auf den Gottesdienst bedacht, baute Altmann Gotteshäuser
teils von Grund aus, teils stellte er sie wieder her. Um das Ansehen
der Kirche in geistiger Beziehung zu erhöhen, schaute er sehr auf gute
Ordnung bei den Klerikern und Mönchen.
Er stiftete zwei bedeutende K löster, das eine zum heiligen Nikolaus
bei Passau, das andere zur heiligen Maria auf dem Berge Göttweig
an der Donau in Österreich. In diesem Lande wie auch in den Ge
bieten des Markgrafen von Steyr weilte er besonders gegen Ende
seines Lebens länger, als er von einer bösen Gegenpartei aus Passail
vertrieben wurde. In Göttweig wurde auch sein heiliger Leib von
dem Salzburger Erzbischof Thiemo mit allen Ehren beigesetzt.
Leopold.
In die nächste Zeit, nämlich in die Jahre 1095 bis 1136, fällt
die Regierung des heiligen Leopold, Markgrafen von Österreich.
Altmann selbst war Lehrer dieses tugendhaften Regenten gewesen.
Tie Sorgen Leopolds für sein Land galten hauptsächlich der
Sicherung seiner östlichen Grenzen. Darmn verlegte er seine Resi
denz von Melk ans den nach ihm benannten Leopoldsberg, wo er
eine Burg erbaute. In der Nähe stiftete er Klöster zu Neuburg
(Klosterneuburg) und Heiligenkreuz.