Volltext: Oberösterreich (3. Band / 1928)

Verordnungen. — Kirchenmusik. 
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Ähnliche Vereine oder Gesellschaften entstanden später in Steyr, 
Nied und Gmunden, während die Linzer Preßvereinsdruckerei in 
mehreren Orten des Landes Filialen errichtete, in denen zumeist 
Wochenblätter hergestellt wurden. Auch die Nieder Druckerei wurde 
später Filiale. 
Verordnungen. 
Bischof Franz Josef Nudigier starb infolge einer Krankheit, die 
er sich auf einer Firmungsreise im Jnnviertel zugezogen hatte, am 
29. November 1884. Aus Anlaß seines Ablebens n»d Leichenbegäng- ' 
nisses zeigte sich neuerdings, wie schon bei vielen anderen Gelegen 
heiten, z. B. bei seinem 25jährigen Bischofsjubiläum im Jahre 1878, 
welch hohe Verehrung der Verblichene in bcu weitesten Kreisen ge 
nossen hatte. 
Sein. Nachfolger tvar der Domherr und Regens des erzbischöf 
licheil Priesterseminars in Wien, Ernest Müller. Er filhrte als 
Bischof den Namen Ernest Maria. Dem oberösterreichischen Klerus 
tvar er als Schriftsteller längst bekannt. Er lvar ja, bevor er Bischof 
wurde, eiir fleißiger Mitarbeiter der Theologisch-praktischen Quartal 
schrift und Verfasse^ eines an der theologischen Lehranstalt in Linz 
gebrauchten Lehrbuches der christlichen Sittenlehre (Moraltheologie), 
das er als früherer Universitätsprofessor in Wien geschrieben hatte. 
In den wenigen Jahren seines Wirkens in Linz gab er eine Reihe 
von Verordnungen heraus, die sich zufolge der Erfahrungen der 
letzteren Jahre als notwendig herausgestellt hatten. Solche waren: 
eine Kirchensitzordnung, 
eine Ordnung für die Konferenzen der Seelsorger (Pastoral- 
konferenzen), 
eine Verordnung über die Kirchenmusik, 
eine Weisung über die Führung von Pfarrchroniken. 
Um eine persönliche Entlastung in den nicht seltenen und oft 
schwierigen Fällen der kirchlichen Rechtsprechung herbeizuführen, 
setzte er ein kirchliches Diözesangericht ein. 
Für die Erteilung des Religionsunterrichtes an Volks- und Bürger 
schulen stellte er einen Lehrplan fest. 
Kirchenmusik. 
Die Kirchenmusik, wie auch die weltliche, war in Oberösterreich 
schon lange vorher mit Eifer gepflegt worden. Schon der erste Dom- 
kapellmeister in Linz, Johann Roser (aus Naarn), tvar ein vortreff 
licher Orgelspieler und Komponist. Sein Sohn Franz schrieb in Pest 
und Wien eine große Zahl Opern. Franz Süßmayer aus Schwa- 
nenstadt wirkte gleichfalls in Wien; unter anderem vollendete er das 
Requiem von Mozart ganz im Geiste dieses mit ihm befreundeten 
Meisters.
	        
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