Volltext: Die Kämpfe um Baranowitschi [9] (Band 9/1926)

Die erste Schlacht bei Baranowitschi. 
23 
und von dort in etwa zehn Stunden bei Worontscha oder in sechs 
Stunden bei Gorodischtsche zum etwaigen Einsatz beim österreichi- 
schen Korps eintreffen konnte. Generaloberst v. W o y r s ch stellte 
dem Landwehr-Korps aus der Armeereserve das Landwehr-Jn- 
fanterie-Regiment 19 zur Verfügung. 
Das Ziel des Angreifers war kein geringes: Durchbruch durch 
die Hauptstellung und Stoß auf Baranowitschi! Hierzu waren 
in den letzten Tagen vor dem Angriff die 1. Grenadier-Division 
im Abschnitt von Woykowitschi bis zum Sumpf nördlich von 
Ulasfy, die 2. Grenadier-Division südlich anschließend bis Kraschin 
und als besondere Stoßtruppe dahinter bei Lomaschi die russische 
ZI. Infanterie-Division bereitgestellt worden. Während die 1. Gre- 
nadier-Division mit allen vier Regimentern in acht Wellen vor- 
brechen sollte, war für die 2. Grenadier-Division der Angriff zu- 
nächst nur mit den Regimentern 3 und 8 vorgesehen worden. Der 
Zeitpunkt war gut gewählt. Der russischen Führung war es nicht 
entgangen, daß die Armeeabteilung W o y r s ch Verbände an die 
bedrängte Heeresgruppe L i n s i n g e n hatte abgeben müssen. So 
rechnete der Russe mit Zuversicht auf den Erfolg, der bei dieser 
Zahlenmäßigen Überlegenheit nicht versagt bleiben konnte. Den 
Grenadieren wurde der Angriffsbefehl erst kurz vor dem Sturm 
bekanntgegeben. Die Truppe wußte, was ihr bevorstand: „Der 
Himmel ist hoch . . . Der Zar war weit . . . Und drüben stand 
das „Landwerscki-Korpus"!" 
Nach etwa zwölfstündigem Trommelfeuer gegen die 4.Land¬ 
wehr-Division steigerte die ruffischeArtillerie kurz vor 7 Uhr abends 
das Feuer zur höchsten Stärke. In großer Tiefe drang sodann 
der Jnfanterieangriff gegen den linken Flügel des III./Ldw.Rgts. 
11 und gegen das Landwehr-Regiment 51, ferner gegen den von 
Kavallerie besetzten „Musketier-Abschnitt" und den äußersten 
rechten Flügel des österreichischen Infanterie-Regiments 31 süd- 
westlich des Koldytschewo-Sees vor. 
Als am Morgen das Trommelfeuer einsetzte, sprach General 
v. König zu seinen Schlesiern: „Sollte der Feind angreifen, 
so brauche ich nicht zur Tapferkeit zu ermahnen. Diese liegt 
den Siegern von Sienno im Blut. Ich verweise daher lediglich
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.