Volltext: Die Kämpfe um Baranowitschi [9] (Band 9/1926)

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Die Kämpfe um Baranowttschl. 
geblich geopfert im aussichtslosen Angriff. Aber die Westmächte 
riefen erneut um Hilfe und drängten rücksichtslos zur Fortführung 
der Kämpfe. Der deutsche Angriff auf Verdun hatte sie der 
Freiheit des Handelns beraubt und zehrte gewaltig an der Kraft 
des französischen Heeres. Nur ein gemeinsamer Gegenangriff 
konnte eine Entlastung bringen, die, wie man zuverlässig hoffte, 
schließlich zum Zusammenbruch des verzweifelt ringenden Zwei- 
bundes führen mußte. Während im Juni die Deutschen vor 
Verdun noch immer nicht lockerließen, gingen die Vorbereitungen 
der Engländer und Franzosen für eine große Offensive an der 
Somme der Vollendung entgegen. Zum sicheren Gelingen dieses 
großzügigen, auf breiter Front geplanten Angriffes mußte zu- 
nächst die russische Dampfwalze erneut in Bewegung gesetzt 
werden. Daher ergingen die Weisungen nach dem Osten, den 
Anfang zu machen und dadurch die deutschen Reserven von der 
Westfront abzuziehen. 
Die russische Heeresleitung entsprach den Hilferufen aus dem 
Westen. Sie hatte in Wolhynien jene verhältnismäßig schwache 
Stelle gefunden, die ihr zum strategischen Durchbruch geeignet 
schien. In rücksichtslosem, kein Menschenopfer scheuendem An- 
griff trieb General Brussilow seine Massen vor gegen den Süd- 
flügel und die Mitte der österreichischen 4. Armee der Heeres- 
front Linsingen. 
Diese Angriffe begannen am 4. Juni mit Trommelfeuer gegen 
die Stellungen des österreichischen X. Korps, das sich genötigt sah, 
westlich Rowno in die dritte Stellung zurückzugehen. Starke 
Verluste und dauernd wiederholte russische Angriffe machten am 
6. Juni das Ausweichen dieses Korps hinter die Jkwa und den 
Styr erforderlich. Am folgenden Tage mußten auch die Stellun- 
gen an der Jkwa, am Styr, beim Brückenkopf von Luck und in 
Linie Luck—Kolki geräumt werden, während der Nordflügel, auf- 
genommen durch eiligst hineingeworfene, zunächst nur schwache 
deutsche Verbände der Gruppe Bernhardi, dem Gegner das 
Nachdrängen über Styr und Sierna noch zu wehren vermochte. 
Erneute Massenangriffe zwangen dann das österreichische X. Korps 
weiter in eine Stellung etwa 12 km westlich von Luck auszu¬
	        
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