Volltext: Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August [7A] (Band 7A I. Teil / 1925)

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und II./Res. 92, von welcher der Führer der 8. Kompagnie, Hptm. 
d. Ldw. L i 11 i e, verwundet wurde, zogen sich nach der Lambay- 
Ferme heran. Nach dem gestrigen Gewaltmarsch und dem Kampf 
dieses heißen Sommertages machte sich jetzt starke Erschöpfung 
geltend. 
Nachdem der Stab der 2. Garde-Reserve-Division über die Ge- 
fechtsausdehnung der Brigade Riebensahm Klarheit erlangt 
hatte, vermochte er, wie dargelegt wurde, trotz sofortiger Gegenbefehle 
den Schwerpunkt des Angriffs der 15er und 55er nachträglich nicht 
weiter nach Süden in die wirksamere Richtung auf Hinacourt zu ver¬ 
legen. Da aber der Gegner auch die Lambay-Ferme mit Teilen seines 
251. Regts. hielt, wurde die über Essigny angesetzte 26. Brigade vor 
völligem Luftstoß bewahrt. Noch während des Borgehens dieser 
Brigade versuchte General Frhr. v. S ü ß k i n d die Nachteile der 
anfänglichen Kräfteverteilung und Angriffsrichtung nach Möglichkeit 
auszugleichen. Er befahl dem rechts gestaffelt folgenden Reserve- 
Regiment 77 in Richtung auf Hinacourt anzugreifen und behielt als 
einzige Reserve das II. Bataillon nördlich Lizerolles zurück. Das 
Regiment hatte bei Marbaix-Charleroi sämtliche Stabsoffiziere ver¬ 
loren und wurde vertretungsweise von Hauptmann d. Res. v. L e t - 
tow-Borbeck, dem Hofmarschall des Prinzen Eitel - Frie - 
drich, geführt und — wie sich zeigen wird — hervorragend geführt. 
Er setzte das III. Bataillon unter Hptm. v. S ch e w e gegen den als 
besetzt erkannten Westrand von Hinacourt an. Dem Rahkampf wich 
der Gegner nach kurzem Feuergefecht aus. Die 10. und 11. Kom¬ 
pagnie folgten nördlich um das Dorf herum; von letzterer trat ein 
Halbzug unter Lt. d. Res. G a tz e n m e y e r als Seitendeckung in 
Berbindung mit 74em und III./Res. 15, die vor kurzem die Höhe 
südlich Benay genommen hatten und nun, wie erwähnt, im feindlichen 
Artilleriefeuer ausharrten. Die 9. und 12. Kompagnie stießen durch 
Hinacourt durch und drangen nach kurzem Kampf, welcher der 9. 
Kompagnie 24Mann kostete, in den Schloßpark ein. Hierbei wurden 
etwa 59 Mann gefangen genommen und fünf Maschinengewehre er¬ 
beutet. Am jenseitigen Parkrand vereinigte Hptm. v. S ch e w e die 
Kompagnien. Es kam für kurze Zeit zum Feuerkampf, da der Feind 
an der Moulin-Ferme erneut Front gemacht hatte.
	        
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