Volltext: Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August [7A] (Band 7A I. Teil / 1925)

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lange in Unkenntnis über das Herankommen der 2. Garde-Reserve- 
Division. Am seinen Einfluß auf die entscheidende Kampfhandlung 
zu wahren, begleitete er selbst das Bataillon N u st und trieb unab¬ 
lässig zur Eile, mochte liegen bleiben, wer vor Durst und Erschöpfung 
nicht mehr weiter konnte. Ihn leitete die Absicht, hier bei Benay bald 
fertig zu werden, um dann bei Ztancourt der Division zu helfen. In 
dieser starken Führerseele lebte nur der heiße Wille zu siegen. Mit 
der rechts vorwärts gestaffelten 8. Kompagnie des tapferen Hptms. 
v. S t e r n stürmte Oberstlt. R i e b e n s a h m die Friedhofshöhe hart 
südlich Benay. Wie so oft nahm auch hier der Feind den Bajonett¬ 
kampf nicht an;fluchtartig räumte schon vorher die nicht sehr starke 
Besatzung die Höhe. Nach Aberschreiten des deckenden Höhenrandes 
erhielt die Kompagnie von einer Anhöhe östlich des Dorfes recht 
wirksames Gewehrfeuer. Oberstlt. Riebensahm erhielt einen 
matten Treffer. Die Kompagnie ertrug die Verluste bewundernswert 
und setzte ohne Zaudern den Angriff fort. Der tapfere Offizierstell¬ 
vertreter H a r t m a n n der 8./Res. 74, der nicht zu halten war, 
stürmte mit seinem halben Zuge allen voran durch eine heckenartige 
Buschreihe hindurch, ein Bild herrlichen Kampfesmutes und rücksichts¬ 
losen Draufgehens. Kostete auch der schneidige Borstoh Berluste — 
Hartmann selbst fiel —, so machte er sich doch bezahlt, denn der 
Feind fühlte sich umfaßt und gab den Widerstand auf. Das Ab¬ 
bröckeln und Zurückgehen setzte sich rasch nach Norden fort. Das 
war für die frontal angesetzten Bataillone, die inzwischen auf nahe 
Entfernung herangekommen waren, das Signal zur Verfolgung. Sie 
wollten sich ohnehin von der herankommenden Garde-Res.-Div. nicht 
einholen lassen und waren kurz vor 4 Uhr nachmittags in Besitz der 
vom Feinde geräumten Stellung? beim Säubern des Dorfes wurde 
noch eine Anzahl Gefangener eingebracht. Keuchend und erhitzt vom 
ununterbrochenen Anlauf verlängerte bald darauf das III. Bataillon 
des Nes.Regts. 13, Major T a u s ch e r, auf der Höhe südlich Benay 
die Linie des II./Res. 74 und der Pioniere. Mo die französischen 
Schützenlinien nicht sofort hinter Höhenrändern verschwinden konnten, 
erlitten sie im Verfolgungsfeuer schwere Berluste. Zahlreiche Ge¬ 
ländewellen, Waldstücke und Buschgruppen bei Esrizy nahmen sie 
auf. Auch brachte ihnen ihre Artillerie wirkungsvolle Hilfe. Ein 
St. Quentin 1 6
	        
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