Volltext: Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August [7A] (Band 7A I. Teil / 1925)

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sich selbst nach der Bahnstakion von Itancourt zur 5. Batterie des 
Res.Feldart.Regks. 19, die er allein zur Unterstützung der ..Gruppe 
Aochroachter" hatte freimachen Können. Eindringlich weist er 
den Batterieführer auf die Wichtigkeit seiner Aufgabe hin. Wie sehr 
die fünf Kompagnien seiner Ankerstützung bedurften, war dem voraus¬ 
geeilten Hptm. Keller bereits klar geworden, als er vom Bahn¬ 
damm das Borbrechen des Feindes in breiter Front überschaute. 
Fünf Kompagnien gegen mindestens ebensoviel Bataillone! Wird 
das Häuflein der libermacht standhalten? 
Aber die Wackeren stehen nicht allein. Der Aufmarsch der 
feindlichen Regimenter bei Urvillers ist auch den vier westfälischen 
Haubitz-Batterien des I./Futzart.Regts. 7 bei Grugies nicht entgangen. 
Welch ein Ziel für die schweren Haubitzen! Wie aus dem Proszenium 
können ihre Beschützer, die Garde-Jäger, von der Höhe bei Grugies 
aus das eindrucksvolle Schauspiel beobachten: drüben die dichten 
Massen, die aus Urvillers hervorquellen und sich zum Angriff for¬ 
mieren und in unmittelbarer Nähe unsere feuernde schwere Artillerie. 
Seit dem Erkundungsvorstoß nach Dinant am 15. August waren die 
Jäger unter leichten Scharmützeln nur ständig marschiert. Hier aber 
fühlen sie den starken Pulsschlag des Krieges und sind Zeugen einer 
Kampfhandlung von dramatischer Spannung im Rahmen einer großen 
Schlacht. Zwischen dem Feind und den schweren Haubitzen ist das 
Interesse gekeilt. Langsam bewegen sich die Rohre, sie heben sich 
mehr und mehr, jetzt stehen sie still: es wird noch etwas geschraubt, 
dann springen die Kanoniere zurück und stehen in Haltung da. Ein 
erhobener Arm stößt nach unten, da öffnet sich der eherne M'md der 
Geschütze zu dumpfem Donnerlaut. Die Rohre gleiten zurück und 
langsam wieder vor, während die Kanoniere wieder zuspringen. In 
der Luft ein Heulen und Brausen, bald anschwellend, bald sinkend. 
Dann ist es, als ob drüben die Erde zerrisse. Die Granaten bringen 
nach Arvillers Tod und Schrecken. Wo am Dorfrand die feindlichen 
Linien in blauen und roken Flecken sich abheben, schlägt Salve auf 
Salve ein. In sinnverwirrender Angst laufen drüben einzelne Ab¬ 
teilungen schutzsuchend dem Dorf zu und prallen auf Kolonnen, die 
herauskommen. Anter neuen Lagen ballen sie sich zu schier unent¬ 
wirrbarem Knäuel. And immer wieder schlägt aus den Rohren das
	        
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