Volltext: Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August [7A] (Band 7A I. Teil / 1925)

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beabsichtigt. Da die befohlene Aufstellung von den beiden Brigaden 
um 11 Ahr eingenommen sein sollte, waren um 8°° vormittags die 73er 
aus Hombliöres und III./Nes. 79 aus Marcy, die den weitesten Weg 
hatten, bereits auf den Beinen, um sich bei Mesnil an die 78er an¬ 
zuschließen. Hier sowohl wie bei den Bataillonen und Bakterien der 
Brigade Riebensahm, soweit sie in Neuville und Nancourt ge¬ 
nächtigt hatten, brach man jetzt erst auf den Biwakplätzen die Zelte 
ab, sattelte und schirrte. Nur in llrvillers, als vorderstem Anker- 
kunstsort, deutete noch nichts auf bevorstehenden Aufbruch. 
Am 9 Ahr morgens sind die Truppen in Mesnil marsch¬ 
bereit. Man ist keiner Gefahr gewärtig, und niemand denkt an irgend¬ 
welche ilberraschungsmöglichkeit! Zwar waren vor kurzem feindliche 
Neiter am Nordeingang des Dorfes erschienen und mit ihren Lanzen 
unter die erschrockenen Troßleute der 78er gefahren. Aber da sie 
rasch wieder verschwanden, legte man dem Borgang, der zur Warnung 
hätte dienen müssen, keine Bedeutung bei. Es ging so sorglos wie im 
tiefsten Frieden zu. Warum sich auch Sorge machen! Zur Sicherung 
der Versammlung sind ja zwei Züge der 7. und 8. Kompagnie der 
78er einige hundert Meter nach Süden und Südosten vorgeschickt: 
man weiß außerdem noch Truppen der anderen Brigade vor sich, und 
die 5. Kavallerie-Division ist seit ftühem Morgen voraus. Auf der 
Dorfstraße herrscht denn auch das heillose Durcheinander, das jedes 
Antreten gemischter Berbände in eng belegter Anterkunft mit sich 
bringt: Fußtruppen und Trotz, dazwischen Teile der Sanitätskom¬ 
pagnie. eine schwere Feldhaubitzbatterie (8./Res.Fußart. 2), stellen¬ 
weise drei Kolonnen nebeneinander! Die andere schwere Batterie, 
die 7., steht marschfertig draußen am östlichen Dorfrand. Leere 
Bauernkarren, die gestern von Montigny und Aisonville die Tornister 
fuhren und jetzt heimwärts streben, vermehren noch das Gedränge. 
Ein Teil des Trosses ist erst beim Anschirren, da er später folgen 
soll. Offiziere bilden Gruppen und unterhalten sich, Feldwebel geben 
Befehle, Namen schwirren durch die Luft, Langschläfer quetschen sich 
durch das Gewühl und suchen ihre Truppe, Feldküchen geben ihren 
letzten Kaffee aus, Pferde wiehern, Fahrzeuge rasseln. 
Das zu früh eingetroffene Neserve-Negiment 73 unter Major 
v. Hochwächter, das nach dem Befehl den 78ern folgen sollte,
	        
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