Volltext: Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August [7A] (Band 7A I. Teil / 1925)

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zeitig die Gegend vonVervins für das X.Korps frei machen, aber etwa 
10 km weiter westlich zunächst die 36. und 38. Division vorüberlassen 
mußte. Es biwakierte abends mit 6. Division bei Landisay, mit 5. 
bei Sains-Richaumont. Obwohl das X. Korps zum Teil die schwachen 
Nachhuten Valabrögues und des XVIII. Korps zwischen Guise 
und Etreaupont abzulösen hatte, erreichte es erst spät seine Aus¬ 
stellung und hielt sich weit südlich der Oise. Das Korps rückte 
mit der 20. Division nach Siems, mit der 19. in die Gegend von St. 
Pierre. Zwischen Vervins und Montcornet marschierten die afri¬ 
kanische 37. Division, die am Abend zum HI. Korps übertrat, ferner 
das I. Armeekorps und weiter südlich die 51. Reserve-Division nach 
Westen. Die 4. Kavallerie-Division war von Liart nach dem rechten 
Flügel herangezogen worden (vgl. Skizze 2). 
Die französische 5. Armee sah ebenfalls auf zwei strapazenreiche 
Wochen zurück. Von ihren vierzehn Divisionen waren die meisten seit 
Mitte August ständig marschiert. Die Niederlage in der zweitägigen 
Schlacht von Eharleroi hatte sie viel gekostet und besonders die 
beiden afrikanischen Divisionen, sowie das III. und X. Armeekorps 
mitgenommen? letzteres verlor allein 5000 Mann. Bis auf Teile der 
53. Reserve-Division und des I. Korps hatten alle Truppen im Feuer 
gestanden. Der rechtzeitige Rückzugsbefehl Lanrezacs in der 
Nacht zum 24. August hatte der 5. Armee die Kampfkraft bewahrt 
und einen geordneten Abmarsch ermöglicht. Ein Nachlassen der 
Disziplin wird von französischer Seite entschieden in Abrede gestellt, 
Unordnung nur bei den Trains zugegeben. Die niederdrückenden 
Einflüsse der verlorenen Schlacht und des Rückzuges, sowie die Ein¬ 
buße an moralischen und Stimmungswerten wußte das elastische 
Naturell des Franzosen sogleich zu überwinden, als er wieder zum 
Angriff gerufen wurde. 
General Lanrezac beabsichtigte, den Angriff auf St. Quentin 
mit den sechs Divisionen des HI. und XVIII. Armeekorps zu führen 
und die Gruppe Valabrögue links rückwärts, das I.Armeekorps 
rechts rückwärts folgen zu lassen. Das XVIH. Korps sollte bei Lucy 
und Ribemont, sowie von Sery auf Ehatillon die Oise um 7 Uhr 
morgens*) überschreiten und gegen Marcy und Hombliöres angreifen, 
*) Die für die französische Seite angegebenen Zeilen sind für Mitteleuro- 
päische Zeit umgerechnet.
	        
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