Volltext: Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August [7A] (Band 7A I. Teil / 1925)

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nachts erreichte die Division ihren Anlerkunftsbezirk *). Nur das 
Referve-Regiment 74traf noch später an seinem Marschziel Urvillers 
ein: es hatte mit 4g km den weitesten Weg zurückgelegt, die übrigen 
Teile der Div. durchschnittlich 30 km. Obgleich diese Marschleistung 
normale Kriegsanforderungen nicht überstieg, bedeutete sie für eine 
Reserve-Division, die bereits seit zwei Wochen täglich marschiert war 
und zwei schwere Schlachttage hinter sich hatte, eine ungewöhnliche 
Anstrengung. Der heiße Tag und andere Erschwerungen hatten die 
Truppe stark ermüdet. 
Darüber hinaus wurden die Regimenter der 2. G a r d e - R e - 
serve-Division bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit ange¬ 
strengt. Der Divisionskommandeur, Generallt. Frhr. v. Süßkind, 
versuchte ebenfalls durch zweckmäßige Marscheinteilung die Kräfte 
für das Durchhalten der weiten Wegstrecke zu schonen. So wurde, 
als die Vorhut — Res.Iäger 10, Res. 91, I./R.F.A. 20 — über 
Essigny le Petit—Hombliöres (Mitte) um 9'° abends Isle, die östliche 
Vorstadt von St. Quentin, erreicht hatte, nochmal eine Stunde ge¬ 
rastet. General Frhr. v. Süßkind ließ dann die Division an sich 
vorbeimarschieren? es wird 215 morgens, bis endlich als letztes das 
Reserve-Regiment 15 vorüber ist. Im Dunkel der Nacht schieben 
sich Bagagen der Kavallerie-Divisionen von St. Quentin kommend in 
öie Marschkolonne und schaffen viel Aufenthalt und Verzögerung. 
Das fortwährende Stehenbleiben und Weitermarschieren, Stutzen und 
Wiedervorrücken trägt weit mehr zur Erschöpfung bei, als der weite 
Marsch an sich. Man prallt bei jedem Stocken im Dunkeln auf den 
Vordermann oder wird selbst vom Hintermann gestoßen. Auch hier 
wird jeder noch so kurzer Halt benutzt, um sich an den Straßenrand 
zu setzen. Selbst auf dem harten Pflaster sinken die übermüdeten 
Musketiere sofort in Schlaf, bis ein Kommandoruf sie wieder auf¬ 
scheucht. Ebenso überanstrengt das immer erneute Anziehen der 
Fahrzeuge die Pferde. Die Fahrer schlafen im Sattel ein. In 
bleiernder Müdigkeit schleppt sich die Kolonne schweigend durch die 
Nacht. Völlig erschöpft und ausgepumpt, erreichen schließlich zwischen 
') I., II./R. 74 Urvillers, Div.Stab, III./R. 74. II./R. 92, I./R.F.A, 19 <*tan- 
court, I.. III./R. 92 Neuville. R. 78. 7. und 8./R.Fußa.R. 17 Mesnil. III./R. 79 
Marcy, R. 73, II./R.F.A. 19 Homblivres. Hier auch Generalkdo. X. Res.K.
	        
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