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hallen die Regimenter durchschnittlich nur elwa 5% an Marsch.
Verlusten seit Beginn des Feldzuges aufzuweisen. Das Korps ver¬
fügte noch über eine Gefechtsstärke von 14000 Gewehren, 72 Feld-
und 8 schweren Geschützen. Eine beträchtliche Anzahl von Kom¬
pagnien war für besondere Zwecke zurückgelassen worden*). Der
Mangel an Artillerie — jede Division besaß nur sechs Batterien —
fiel nachteilig ins Gewicht, während die Ausstattung mit Maschinen¬
gewehren derjenigen aktiver Korps entsprach. Sehr erheblich war der
Ausfall an Führern: von acht Infanterie-Regimentern wurden nur
noch zwei, von 23 Bataillonen zwölf von den ursprünglichen Komman¬
deuren geführt. Die Offizierkorps der Infanterie-Regimenter be¬
saßen durchschnittlich nur noch zwölf aktive Offiziere, die bei der
2. Garde-Reserve-Division den Grenadier-Regimentern des Garde¬
korps und der Infanterie-Schießschule**), bei der 19. Reserve-Division
dem aktiven X. Armeekorps, sowie der Kriegs- und der Reitschule in
Hannover entstammten. Bei mehreren Bataillonen wurden bereits
alle vier Kompagnien von jungen Reserve-Offizieren oder Feldwebeln
geführt.
Am die Mitte der vierten Rachmittagsstunde traf das General¬
kommando, von Aisonville kommend, selbst in Montigny-Carotte ein.
Mühsam suchte sich die Kraftwagenstaffel den Weg zwischen den
Truppenfahrzeugen und den Bauernwagen, die soeben mit Tornistern
beladen wurden. General Graf v. K i r ch b a ch begab sich mit seinen
Beratern nach dem höher gelegenen Südausgang des Dorfes, wo man
Übersicht bis nach Guise zu finden hoffte. Eine wichtige Entscheidung
war zu treffen. General v. E m m i ch hatte mitgeteilt, daß er mit
seinem X. Armeekorps bei Guise und Flavigny um die Oise-llber-
gänge kämpfe, und halte um Entsendung von Kräften des X. Reserve¬
korps über Lonochamp oder Royal gebeten. Die Hannoveraner
waren in der Mittagsstunde am Nordausgang von Guise auf den
Feind gestoßen. Trotz seines zähen, ja verzweifelten Widerstandes
*) 7.173und 5/73 zur Bewachung des A.O.K. In Avesnes, 9/73 und 1./78
Zur Aufräumunn des Gefechlsfeldes von Etreux, 8-/77, 4./91 und zum
Bahnschuk, in Belgien.
**) Offiziere des 1. Garde-Gren.Regts. beim Res.Real. 91, des 2. und der
Infanterie-Schießschule beim Res.Regt. IS, des 3. und 5. beim Rel.Regt. 77»
des 4. beim Res.Regt. 55.