Volltext: Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August [7A] (Band 7A I. Teil / 1925)

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Fahren der Tornister enthielt, sollte die Division noch heute bis Ar- 
villers südöstlich St. Quentin marschieren, um am morgigen Tage den 
Angriff auf die Forts von la Fere zwischen dem Crozat-Kanal und 
der Oise durchführen zu können. Für diese Aufgabe hatte ihr die 
2. Garde-Referve-Divifion die schwere Artillerie, 7. und 8. Batterie 
des Referve-Fußarlillerie-Regiments 2, sowie ihre Pionier-Kom¬ 
pagnie, 4./Pionier-Bataillons 10, zur Verfügung zu stellen. Wie aus 
dem Befehl hervorging, waren der 2. Garde-Reserve-Division, die 
jetzt drüben bei Fonsomme und Etaves ebenfalls rastete, sowie der 
14. Infanterie-Division noch weitere Ziele gesteckt. Elftere wird 
östlich an St. Quentin vorbei noch bis Seraucourt, letztere durch St. 
Quentin bis Fluquiöres vorrücken. Die wichtigen Übergänge über 
den Crozat-Kanal bei St. Simon und über die Somme bei Ham 
müssen noch heute durch vorauszusendende Kräfte besetzt werden. Es 
handelt sich darum, mit den Truppen des rechten Armeeflügels die 
Engländer -inzuholen, von denen nach einer Mitteilung des A.O.K. 1 
Teile nördlich des Crozat-Kanals in Abmarsch festgestellt worden 
waren. So wird trotz Hitze und voraufgegangener Strapazen wieder 
eine große Marschleistung gefordert, wie es seit dem Aufbruch von der 
deutschen Grenze die tägliche Losung war. General Graf v. Kirch - 
dach, der Kommandierende General des X. Reservekorps, fügte 
seinem Befehl anspornend hinzu, daß für den ehrenvollen Auftrag das 
Einsehen aller Kräfte erforderlich sei. Es bedurfte nur dieses Hin¬ 
weises bei dem vortrefflichen Geiste, der seine Reserve- und Land- 
wehrleute beseelte. Sie gehörten den kernigen, verläßlichen und 
zähen Stämmen der Hannoveraner, Lipper, Braunschweiger, Olden¬ 
burger und zum Teil auch Westfalen an und halten an den 
beiden Schlachttagen von Eharleroi, dem 22. und 23. August, dem 
Ruhm, den die Bäter bei Waterloo, Mars la Tour und Beaune la 
Rolande erstritten, neuen hinzugefügt. Ihre Kampfleistungen waren 
denen der aktiven Korps ebenbürtig an die Seite zu stellen. Die ge¬ 
hobene, siegesfrohe Stimmung half über die Strapazen hinweg. Die 
gewalkigen Märsche der beiden letzten Augustwochen wurden mit er¬ 
staunlich geringem Ausfall bestanden, obwohl die Friedensschulung 
lange Jahre zurücklag. Außer den Kampfverlusten von Eharleroi, die 
für das X. Reservekorps 110 Offiziere und 3070 Mann betrugen,
	        
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