Volltext: Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August [7A] (Band 7A I. Teil / 1925)

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dem Garde-Korps stehenzubleiben. Er entschied sich jetzt aber für 
ihre Bereitstellung unter näherem Heranziehen der Garde 
nach Westen an das X. Korps, um für den voraussichtlich nicht Kamps- 
losen Flußübergang die Kräfte auf schmalerem Raum zusammenzu¬ 
fassen. Die 1. Armee ließ wissen, daß sie zur Einkreisung der Eng¬ 
länder weiter nach Südwesten auf Psronne verfolgen und ihren linken 
Flügel, das IX. Armeekorps, auf Bermand vorführen werde. Damit 
wenigstens mit dieser Armee die Fühlung erhalten blieb, beschloß 
General v. Bülow, die beiden Korps des rechten Flügels, VII. 
Armeekorps und X. Reservekorps, zum Teil weiter vorzuschieben, 
als anfangs beabsichtigt war. 
Um 11 Uhr abends wurde der endgültige Armeebefehl für den 
28. August in Avesnes ausgegeben. Zur Unterstützung der 1. Armee 
sollte das VN. Armeekorps frühmorgens über Bohain auf St. Quen- 
tin, das Kavalleriekorps v. Richthofen östlich davon vorgehen. 
Da General v. B ü l o w die Engländer im Abmarsch nach Südwesten 
vermutete, trug er der Kavallerie auf, sich ihnen durch eine Umgehung 
südlich um St. Ouentin herum vorzulegen. Das X. Reservekorps 
hatte der Kavallerie mit 2. Garde-Reserve-Division bis Etaves, mit 
19. Reserve-Division bis le Petit Berly zu folgen. Zwischen 3ron 
(Dorf) und Leschelle sollte das X., daran anschließend bis Buironfofse 
das Garde-Korps um 8 Uhr vormittags bereitstehen, letzteres stark 
links gestaffelt. Den Befehl zum überschreiten des Iron-Baches be¬ 
hielt sich der Armeeführer ausdrücklich vor. — Erst der kommende Tag 
konnte Klarheit bringen, ob die Lage an den Oise-llbergängen und die 
Maßnahmen des Gegners diese Zurückhaltung rechtfertigen würden. 
Freilich hätte es auch eine genial vorausdenkende Führung über¬ 
raschen können, was der Feind für die folgenden Tage im Schilde 
führte. Während in Avesnes die Lage durchdacht wurde, sah sich der 
französische Armeeführer in Marle, General Lanrezac, ebenfalls 
vor wichtige Entscheidungen gestellt. 
Da unter dem Druck der deutschen Verfolgung die am 25. August 
befohlenen Rückzugsrichtungen nicht eingehalten werden konnten, 
hatte lZoffre am 26. der Armee Lanrezac die schmalere Front 
la Fvre—Laon—Eraonne zur Verteidigung zugewiesen. Dorthin
	        
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