Volltext: Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August [7A] (Band 7A I. Teil / 1925)

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Wünsche die von ihr bereits erreichte Höhe südöstlich Söry als 
Ziel, das sie nicht überschreiten sollte. Diese Beschränkung erklärt 
sich aus einer Fliegermeldung des Oblt. von dem Hagen, der bei 
einem Flug mit Vizefeldwebel H ö f i g um l50 nachmittags zwei Ko- 
tonnen von je 3 km Länge im Anmarsch aus dem Serre-Tal in den 
Raum zwischen Renansart und Fort Mayot beobachtet hatte. Es 
handelt sich um dieselbe französische Division, deren beendeter Auf¬ 
marsch zwei Stunden später von Lt. Leonhard! erkannt worden 
war. Man machte sich auf einen der bei den Franzosen beliebten 
Gegenstöße, „rewurs offensifs*, gefaßt. Da das Generalkommando 
über Reserven nicht mehr verfügte, hatte es zwei schwere Batterien 
für die Verstärkung der Abwehr bestimmt. 
Generalmajor Weese folgte gegen 6' abends über Möziöres 
nach Sery den 10. Jägern, die in den Straßen und Gehöften in heftige 
Einzelkämpfe mit versprengten Turkos verwickelt worden waren. 
Auch die 5. und 6. Kompagnie des II./Res. 55 griffen mit ein, später 
ebenfalls zwei Bataillone der 14. Division. General Weese wies 
den Iägerkommandeur, Hptm. Krahmer-Möllenberg*), an, 
einem Regiment dieser Division den Übergang bei Berthenicourt von 
rückwärts zu öffnen. Die 4. Kompagnie des Hptm. Rabe von 
Pappenheim wurde mit der Durchführung betraut. Mit 
Marschsicherung voraus trat sie vom Südausgang von Sery an, stieß 
aber bald auf zwei feindliche Kompagnien, die sie unverzüglich angriff. 
Bis zur Dunkelheit währte das Gefecht, in dessen Verlauf die Jäger 
sich allmählich bis auf 4M m herangearbeitet hatten. Flankierendes 
'Maschinengewehrfeuer fügte ihnen Verluste zu, im ganzen verlor die 
Kompagnie 5 Tote und 18 Verwundete, unter letzteren Lt. Staube- 
's a n d. Der Vizefeldwebel d. Res. Wolf aus Braunschweig, der 
sich besonders ausgezeichnet hatte, erlag in der Rächt einem Bauch¬ 
schuß. Von dem Gefecht der 14. Division bei Berthenicourt war 
nur Gewehrfeuer gehört worden. Nach Mitteilung des M.G.K.- 
Führers des 3.R. 56 hat dort eine Seitenpatrouille der 4./Res.- 
Jäger 19 tapfer mitgewirkt. Hptm. Rabe von Pappenheim 
konnte starke feindliche Schützenlinien im Zurückgehen aus der 
*) Gefallen am Rotenturm - Paß im Feldzug gegen Rumänien 1916.
	        
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