Volltext: Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August [7A] (Band 7A I. Teil / 1925)

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W ö n s ch e das Regiment an, da der Gegner verschwunden war und 
die Nachbarkruppen sich nirgends zeigten. Dennoch wäre weiteres 
Borgehen im Interesse der 19. Reserve-Division und der in ihren 
Reihen Kämpfenden 77er höchst erwünscht gewesen, da sie bei Ribe- 
mont vor einer ausgebauten Stellung festlagen. Von diesem schweren 
Kampf war dem Brigade-Führer nichts bekannt, wie er sich auch nicht 
bewußt war, schon fast im Rücken des Gegners der 19. Reserve- 
Division zu stehen. Der Entschluß des Oberstlt. Wünsche war 
aber, wie sich zeigen sollte, durchaus im Sinne seines Divisionskom¬ 
mandeurs. Das Reserve-Regiment 91 begann sich mit III. und I. Ba¬ 
taillon beiderseits der Straße nach Surfontaine einzugraben, das II. 
blieb hinter dem rechten Flügel in Reserve. Am linken Flügel ging 
Oblt. v. Eckartsberg mit der Maschinengewehrkompagnie in 
Stellung. Zur Verlängerung der Front nach links zog Maj. Lorenz 
IH./Res. 15 heran. Da man über die Lage bei Ribemont nicht unter¬ 
richtet war, wurde H./Res. 77 als Flankenschutz am Nordausgang von 
Söry belassen. Am Kirchhof eröffnete um 5 Ahr nachmittags der 
Artilleriezug des Lts. B l u n ck*) der 2. Bakterie des Res.Feldark.- 
Regks. 29 das Feuer gegen französische Infanterie an der Caranton- 
Ferme. Bald erschien der Rest der 2. Batterie, die der Führer der 
I. Abteilung, Hptm. B a r n st e d t, der Znfankerie alsbald nach Be¬ 
ginn des Borgehens über Chakillon nachgeschickt hatte. Die Wieder¬ 
herstellung der beschädigten Brücke hielt die Batterie jedoch sehr 
lange Zeit aus. 
Für die nächsten Stunden behält die Lage bei Sery das gleiche 
Gepräge: Die Brigade Wünsche gräbt sich auf der gewonnenen 
Höhe ein. Mit dem Gegner, der hinter Surfontaine verschwunden ist, 
besteht keine Gefechtsberührung mehr. 
Der Sturm des Reserve-Regiments 77 auf die Brücken 
von Ribemont. 
T «Ungleich schüttelt der Schlachtenlenker nicht nur den Einzelnen die 
Lose, auch ganze Truppenteile erfahren oftmals sein rätselhaftes 
Walken. Während den 91ern ein fast unblutiger Sieg beschieden 
*) Gefallen am 4. 12. 1914 bei Bourgogne vor Reims.
	        
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