Volltext: Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August [7A] (Band 7A I. Teil / 1925)

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Vierecken und Linien bei Origny surrt ein Motor. Vom Feinde her 
Kommt ein Flugzeug mit dem Eisernen Kreuz unter den Tragflächen. 
Lt. W u l f f von der Flieger-Abteilung 23 ist der Führer, der mit dem 
Beobachter, Lt. Leonhard;, zum Armee-Oberkommando nach 
Homblieres zurückfliegt, um die erste Meldung über rückgängige Be¬ 
wegungen des Gegners abzuwerfen. Darf man schon jetzt auf all¬ 
gemeinen Rückzug der französischen 5. Armee schließen? Borläufig 
sind drei Kolonnen im Abmarsch über la Ferts Chevresis, Cr6cy und 
Marle erkannt. Könnte der Fliegeroffizier denen unten in Staub und 
Hitze verkünden, was ihm sein Flug über Bervins und dem Serre- 
Tal enthüllt hatte, die westfälischen Musketiere würden Durst und 
Müdigkeit vergessen, ihr Führer die Berfolgung auch ohne Artillerie 
antreten. Doch da kommt sie jetzt heran! Bon der 13. Division ist zu¬ 
nächst die I. Abteilung des Feldartillerie-Regiments 22 unter Major 
Schröder gefolgt und über das Pflaster der glühendheißen Gassen 
von Origny in einem Zuge durchgetrabt. Der vorausgeeilte Brigade- 
Kommandeur, Generalmajor K l i p f e l, weist hart südlich der Straße 
nach Courjumelles den drei Batterien Stellungen an. Schon krachen 
die ersten Granaten drüben in den nun eiliger bergansteigenden fran¬ 
zösischen Linien. Mancher Franzmann bleibt auf der Sirecke. Nach 
einiger Zeit — es ist inzwischen 3' nachmittags — treffen auch die 
ersten Batterien des Schweriner Regiments 60 ein. Die I. Abteilung 
unter Major v. Graevenitz fährt offen neben den 22ern auf und 
bekommt ebenfalls den Feind noch zu fassen, ehe er den Höhenkamm 
überschritten hat. 
Gegen 2 - nachmittags hatte Generallt. vondemBorne durch 
die Beobachtungsstellen der Artillerie bei Thenelles von rückgängigen 
Bewegungen des Feindes nach Süden und Südosten erfahren. Er 
befahl hierauf der 25. ?nsanterie-Brigade. weiter vorzustoßen, mit 
linkem Flügel an der Straße nach Courjumelles—Landifay. Es wurde 
aber fast 3'°, bis die Brig. in breiter Front zu Angriff und Berfolpung 
antrat. Sobald die beiden Bataillone der 13er und I./158 die Höhe 
verließen, lebte das französische Artilleriefeuer wieder auf. Bergab 
ließ sich jedoch trotz der unerträglichen Hitze und der Last des Gepäcks 
der Schritt beschleunigen. 3n der Mulde, die sich von Lucv nach 
Courjumelles hinaufzieht, ist man in Deckung. Dann der mühselige
	        
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