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samem Handeln die Richtung nach Osten zu nehmen. General von
dem Borne sah sich also gewissermaßen nach zwei Seiken ver-
pflichtet. Sollte er nach Osten stoßen, um den Hannoveranern des
X. Korps unmittelbar zu helfen, oder sollte er sich mehr südöstlich
halten, um den Truppen bei Lucy und Ribemont erst einmal über die
Oise zu helfen? Er entschloß sich zu letzterem, in der richtigen Er¬
kenntnis, daß ein Vorbrechen starker Kräfte über die Oise in süd¬
östlicher Richtung Erfolge von größerer Tragweite zeitigen mußte, als
wenn er allein jetzt in östlicher Richtung in den Kampf des Korps
eingriff. So wurde General v. U n r u h angewiesen, sich in Besitz der
Höhen südöstlich Origny zu setzen.
Generaloberst v. B ü l o w unterstellte um 128 mittags die 17.
Division dem General vondemBorne,der sofort deren gesamte
Artillerie heranrief: die Infanterie sollte folgen. Obwohl die Feld-
artillerie-Regimenter 24und 60 ungeachtet der glühenden Hitze die
10 km lange Strecke größtenteils im Trabe zurücklegten, kamen sie
diesseits der Oise nicht mehr zum Schuß. Erst zwischen 1" und 2 °
fuhren sie südwestlich Reuvilette aus: links das Holsteinische Regi¬
ment 24 unter Oberst v. L e n s K i und rechts das Schweriner Regi¬
ment 6V unter Oberstlt. v. F u m e t t l. Zu dieser Zeit war aber der
Feind bereits in Richtung auf Pleine Selve gewichen und außer
Schußweite. Er hatte hier auf dem Nordflügel keinen Widerstand
geleistet, was jedoch erst am späteren Nachmittag seine Erklärung
finden sollte.