Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

GRÜNE hAGENBERG 01/2013 03 „ziviLdiENER REttEN dAS BuNdEShEER“ chRONOLOGiE EiNES PARAdOXONS Die „Wehrdienst- verweigerung aus Gewissensgründen“ wird unter der SPÖ Regierung – Bruno Kreisky – legalisiert. Bis dahin war die ÖVP jene Partei, die den Wehrdienstver- weigerern alle möglichen Schwierig- keiten bereitete. Vor einer Kommission – der Zivildienstkommission – wurde die Gewissensentscheidung der angehenden Zivildiener auf Moral und Ethik hin überprüft. Gerade die ÖVP drängte damals auf diese Kommission, möglicherweise in der Hoffnung, dass viele junge Männer ihr Vorhaben doch noch zugunsten des Wehrdienstes aufgeben mögen. Zivildienstnovelle: Ab nun genügt eine bloße Erklärung, die nur bestimmten formel- len Anforderungen entsprechen muss. Der Zivildienst wird attraktiv – immer mehr junge Männer ziehen den Zivildienst dem Wehrdienst vor. Auf Grund dieser Tatsache wird der Zivildienst zuerst auf 10 Monate, dann auf 11 Monate und dann auf 12 Monate verlängert. Auf Empfehlung der Bundesheerreform- kommission wird der Wehrdienst auf 6 Monate verkürzt. Die Dauer des Zivil- dienstes wird angepasst und auf 9 Monate verringert. Volksbefragung: a) Sind Sie für die Einführung eines Berufsheeres und eines bezahlten freiwilligen Sozialjahres – oder b) Sind Sie für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und des Zivildienstes? Der Ausgang ist uns bekannt. WAS IST DAS PARADOxE AN DIESER GESchIchTE? Die Ausgangssituation war und ist nach wie vor die „Bundesheerreform“, die in dieser ganzen Debatte tunlichst vermieden wurde und seither auch kaum Beachtung findet. Vor der Volks- befragung drehte sich die Diskussion und die Argumentation, insbesondere der ÖVP, für die Beibehaltung der bis- herigen „Erfolgsgeschichte Zivildienst“! Der Zivildienst wurde in den Himmel gelobt. Wenn es diesen nicht mehr gibt, sterben Menschen weil sie zu spät ins Krankenhaus gebracht werden, alte Menschen leiden weil die Pflege des Zivildieners fehlt, Katastrophen „katastrophieren“ sich … Sachlichkeit wurde schwer vernachlässigt. MAN SPIELTE BEWuSST uND GEZIELT MIT DEN EMOTIONEN DER BEVÖLKERuNG. Der Zivildienst wurde missbraucht und funktionalisiert und die Bevölkerung instrumentalisiert! Vor der Volksbefragung legt die SPÖ ein Konzept für ein Berufsheer vor. Die ÖVP, will ihr Konzept erst öffentlich kund tun, wenn das Volk entschieden hat. Nun darf ein neu angelobter SPÖ Minister das Konzept der ÖVP, das uns bis dato nicht bekannt ist, umsetzten. Möge die Übung gelingen! Margot Brandstetter 1975 1991 1992- 1997 2004 2006 2013 hEiSSt zuStiMMuNG. SchWEiGEN Vor kurzem hat eine neue Lungen- facharztpraxis neben der Apotheke in Hagenberg, Hauptstraße 90 eröffnet. Diese wird von Dr. Michael Riedler als Wahlarzt- ordination geführt. Es können dort neben Lungenerkrankungen auch schlafassoziierte Atemstörungen abgeklärt werden. DIE ORDINATIONSZEITEN SIND: Mo. bis Do. 9-13 Uhr, Fr. 9-12 Uhr, Di. und Do. 15-18 Uhr. Weitere Informationen finden Sie unter Tel. Nr. 07236/21711 oder unter www. lungenarzt.co.at Neuer Lungenfacharzt in hagenberg