Volltext: Landsturm im Hochgebirge

auf uns nieder und die vielen Flieger warfen ihre 
Bomben. Auch bei Nacht gab es wenig Schlaf, da 
ratterten die Maschinengewehre und die Feindesnähe 
erforderte höchste Kampfbereitschaft. Unsere vor¬ 
geschobenen Posten standen am linken Ufer, jenseits 
des Wassers die Italiener. Nur bei Plava, südlich 
Morsko, hielten die Italiener einen kleinen Teil des 
linken Ufers besetzt. (Einige Monate später vermochten 
sie jedoch auch bei Morsko durchzubrechen und das 
Vrh-Plateau zu besetzen.) 
Wir waren hier dem Großkriegsschauplatz näher¬ 
gerückt, die Dichte der Besatzung führte uns dies 
ständig vor Augen. Großzügigere Gefechtsbilder ent¬ 
rollten sich unserm Gesichtskreise. Oft lauschten wir 
in die Nacht hinaus, wenn im Nachbarabschnitte Plava 
und Zagora die schweren Geschütze trommelten. Die 
4. Isonzoschlacht war ja im vollsten Gange, bei der 
die österreichischen Regimenter wieder Wunder an 
Tapferkeit und Heroismus vollbrachten. 
Unser Abschnitt dagegen blieb von Infanterie- 
angriffen verschont, der Flußübergang schien dem 
Gegner doch zu kompliziert und zu gefährlich. Unsere 
Verluste wurden aber trotzdem sehr fühlbar, täglich 
gab es Tote und Verwundete. 
Am Isonzo bekamen wir die ersten Gasmasken. 
Eine Änderung im Baonstrain sei auch erwähnt, an 
Stelle der Wagen erhielt er Tragtiere zugewiesen, die 
wohl unserer Bestimmung als Gebirgstruppe besser 
entsprachen. 
Auch einige Lichtseiten gab es in dieser trüben, 
regnerischen Zeit — seit Bestand des Baons gingen 
zum ersten Male Mannschaften in Urlaub, Kein Wort 
unseres reichen Sprachschatzes klang dem Front¬ 
soldaten so angenehm! Wundersame Gefühle wurden 
da ausgelöst. Wie Zunder fielen alle Sorgen vom 
Herzen und leichtbeschwingt gings der Heimat zu. 
Am 10, Dezember trat eine Verschiebung unserer 
Kräfte ein. Die 1, Komp, wurde von der 3. abgelöst 
und kam in den Abschnitt II zum Landsturmbaon 169, 
wo schon die zweite stand. Auch die Maschinen¬ 
gewehrabteilung erhielt daraufhin ihre Zuteilung zum 
gleichen Abschnitt. 
63
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.