Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

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überlegen, und wandten sich gegen sie in scharfem Ritte. 
Aller Voraussicht nach schienen unsere Braven verloren, ihre 
Lage war äußerst gefährlich. Da bemerkte ein Grenadier 
Pulverkarren, die im Drange des Rückzuges verlassen worden 
waren und mit zerbrochenen Rädern zwischen den Grenadieren 
und den heranstürmenden Reitern standen. Aus seiner Reihe 
springen, den Karren zueilen, war das Werk eines Augen 
blickes. Seine Vermuthung, dass das Pulver noch unversehrt 
sein könne, hatte ihn nicht getäuscht. Rasch entschlossen, warf er 
den zündenden Funken hinein. Ein Blitz — ein furchtbarer 
Donner — die Luft ward verdunkelt, die Erde erbebte. Die 
Karren wurden zertrümmert, die feindlichen Reiter zerstoben nach 
allen Richtungen, und die Grenadiere waren gerettet; unangefochten 
und ohne allen Verlust trafen sie bei ihrem Regimente ein. 
Der Brave aber hatte seine Todesverachtung mit dem Leben 
bezahlt; er war als Opfer seines verwegenen Muthes gefallen. 
Leider künden die Geschichtsbücher den Namen dieses Helden 
nicht, dessen That aber als leuchtendes Beispiel seltenster Hingabe 
unvergessen fortleben möge! 
Dir Wacht an der Enns. 
Besonders rühmlich focht das Regiment bei Ebelsberg 
a. d. Traun, wo General Hiller am 3. Mai 1809 Napoleon 
den hartnäckigsten Widerstand leistete. Wie Verzweifelnde wehrten 
sich die kaiserlichen Truppen, aber da sie zugleich im Rücken 
gefasst wurden, vermochten sie ihre Stellung nicht zu halten. 
Ihre Widerstandskraft war gebrochen, und die Brücke über 
die Traun ward der Schauplatz eines furchtbaren Handgemenges. 
Nach der Schlacht bei Ebelsberg galt es, den Übergang 
über die Enns zu vertheidigen. Die Brigade, der auch das 
Regiment Deutschmeister zugetheilt war, erhielt deshalb den
	        
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