Volltext: Neuer Braunauer Kalender 1899 (1899)

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Eduard seufzte nur und musterte noch immer die 
Speisenkarten. 
„Nun, obschon Du es zwar nicht verdienst," sprach der 
Freund lachend weiter, „will ich Dir heute doch eine Freude 
bereiten: sei heute mein Gast. Ich habe gestern auf der 
Jagd meines Schwiegervaters einen kapitalen Hirsch geschossen 
und den verzehren wir heute bei meinen Schmieget tinter. Du 
bist feierlichst dazu geladen. Um drei geht's los. Widerspruch 
gilt nicht. Fort war er. 
Und Eduard ging nach Hause und kleidete sich um. 
Natürlich ging auch das nicht glatt von statten. Am Ober¬ 
hemd riß er ein Knopfloch aus und auf die helle Krawatte 
verschüttete er das rosenrote Zahnwasser, aber um zwei Uhr 
war er doch fertig zum Fortgehen. 
Er machte noch einen kleinen Spaziergang, denn das 
Wetter war jetzt herrlich geworden, und um drei Uhr trat 
er in das Haus, in dem der bewußte Herr Rentier Schmidt 
die erste Etage bewohnte. Als er aber die eine Treppe er¬ 
stiegen hatte, las er am Thürschild einen anderen Namen. 
Also wieder herunter. Doch der Portir war fortgegangen
	        
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