Volltext: Neuer Braunauer Kalender 1899 (1899)

100 zä 9 rlger Katender. 
Jahresregent für das Jahr 1899 ist die Venus. 
Die Venus ist der zweite Planet von der Sonne aus und hat 
ihren Lauf zwischen dem Merkur und der Erde, ist somit unser nächster 
Nachbar, und braucht zu ihrem Lauf um die Sonne 2241/2 Tag Sie 
ist für uns der hellste, glänzendste Stern, und geht zu gewissen Zeiten 
der ausgehenden Sonne als Morgenstern voran oder folgt ihr zu andern 
als Abendstern, und hat so ziemlich die Größe der Erde. — Die Alten 
erklärten die Venus für die Göttin des Vergnügens, und schrieben ihr 
besonderen Einfluß zu, wenn sie in den Zeichen der Waage oder des 
Stiers stand. — In Bezug auf die Witterung nahmen sie an, daß 
Venusjahre mehr feucht als trocken und ziemlich warm, oft sogar schwül 
seien. Der milde Frühling tritt spät ein und ist für alle Früchte gut, 
-daher kann man die Schafe auf starke Samen treiben. Hält die Nässe 
des Frühlings nicht zu lange an, so wird der Sommer warm und 
schwül; auf einen sehr nassen Frühling folgt gern ein trockener heißer 
Sommer; im ersten Fall ist das Wetter dem Wachsthum so günstig, 
daß viele Früchte lagern und dadurch Schaden leiden Der Herbst ist 
im Anfang warm und schön, wird aber später so kalt, daß man mit 
zeitiger Bedeckung der Weinberge nicht zögern darf. — Der leidliche 
Winter ist anfangs trocken, vom Februar an aber sehr naß, so daß das 
Wasser an vielen Orten großen Schaden anrichtet, und Felder und 
Thiere empfindlich leiden. 
Bmttmevfccntt Wegen des häufigen Regens im Frühjahr, 
auf das ein heißer, trockener Sommer folgt, ist die Saat möglichst bald 
zu bestellen, damit fie bis zum Eintritt der Dürre recht erstarkt. 
EBinferfcatt. In Venusjahren gibt es viel Stroh, aber wenig 
Körner; wenn man die Saatfelder bald im Frühjahr beschneidet, so 
wird der Ertrag besser. 
Wegen des bald eintretenden Winters ist eine 
frühe Saat zu empfehlen; nach dem Säen ist sogleich einzueggen, sonst 
wächst der Samen a 
Gbfl. Ist der Frühling gar zu naß, so gibt es wenig OM, 
andernfalls aber gedeihen alle Obstsorten ausgezeichnet gut. 
^opfert wächst in großer Menge und ausgezeichneter Qualität. 
^Beinbctu. Man darf auf einen vollständigen Herbst hoffen, 
doch faulen die Trauben gern. Trotz der einzelnen kalten Tage leidet 
der Weinstock nicht vom Frost. 
Angszrsfsrr. Kröten, Schlangen,. Heuschrecken vmb im HeM 
auch Mäuse zeigen sich in großer Menge, und erscheinen im Getreide 
nicht selten auch Würmer. 
%it&nkl?eit<2n. Es herrschen allerlei Kmitfhgiten,. naMenMch 
in der Leber und dem Magen; Seitenstechen imb Krämpfe zeigen fich 
gar häufig und lassen sich nur schwer heben. 
Muthmaßliche Wittervsg dev ehyckm» Straafc. 
Männer. Die Kälte des vorigen Monats HW bis 7,. mrr 
8. Schnee; 9.-15. kalt;, von da bis zum Ende gelinde
	        
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