Volltext: Neuer Braunauer Kalender 1895 (1895)

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baut von Braunau, Georg Schenk aber Commanbant von 
Rieb. 
„Nun Meister", fragte Helfenstein, inbem er mit freund¬ 
lichem Morgengruß in bie Werkstatt trat, „ist Harnisch unb 
Faustrohr fertig ?" 
„Wohl, mein ©ras", antwortete ber Meister vertrauens¬ 
voll, „vor fünfzehn Minuten würbe bie letzte Niete in bert 
Schwertgriff eingetrieben. Seht hieher!" 
Hiemit zeigte 
er betn Grasen bas 
für ihn bestimmte 
Wehrgehäng nebst 
Waffen unb btefer, 
wohl zufrieben, baß 
alles so zur be¬ 
stimmten Stuube 
Bereit war, betrach¬ 
tete mit innigem 
Vergnügen bie schö- 
: nen Waffen- unb 
Wehrstücke. 
„Ich bin mit 
Eurer Arbeit zusrie- 
, beit,Meister!"sagte 
: er. „Aber", fuhr er 
fort, inbem feine 
|2litgen auf ben 
^hübschen rüstigen 
'Eberan fielen, „was 
habt Ihr bettn ba 
für einen Milch- 
Vogel in Eurem Käfig? Fürwahr, ber hat ja Hänbe, so 
weiß ttttb so weich, ttttb ein Gesicht, so glatt unb roth, baß 
man ihn für eine Jungfer halten könnte!" 
„Es ist mein zweiter Sohn, mein gnäbiger Graf", 
entgegnete hierauf ber Alte. „Aber leiber zeigt er keine Lust 
zu seines Vaters Geschäfte" 
„Unb boch ein rüstiger Bursche, wie es mir scheinen 
will", sagte ber Gras, iabern er ben feurigen Eberan mit 
einem einbringlichen Blicke musterte, ba ihn sowohl besten
	        
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