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Ich höre des Sonntags eine Messe; was könnte denn
Unrechtes daran sein, wenn ich weiterhin meinen Geschäften
nachgehe?
„Ja freilich; aber damit, daß man eine Messe am Sonn¬
tag hört, genügt man noch nicht vollständig dem dritten
Gebot Gottes. Jener Geistliche sagte auch, man dürfe am
Sonntage keine unnöthigen Geschäfte machen." —
Karl wurde ein wenig nachdenklich, besserte sich aber
doch nicht; sondern er ging, wie vorher, alle Sonntage seinem
Geschäfte nach. — Was geschah?
Bald erkrankte seine Frau; dadurch erlitt leine Gärtnerei
bedeutenden Schaden; er mußte fremde Hilfe haben; das ko¬
stete Geld, und dann war noch daneben Arzt und Apotheke
theuer zu bezahlen.
Nach einiger Zeit kam er tiefgebeugt zu seinem Freunde,
klagte sein Unglück und überreichte ihm die beiden Rechnungen
von Arzt und Apotheke. Dieser zählte zusammen und siehe
— die Summe stimmt gerade mit jener durch die Sonntags¬
geschäfte erzielten überein. — Du hattest Recht, sagte Karl
zu Fritz. „Unrecht Gut gedeiht nicht! Und das¬
jenige, was man am Sonntag verdient, ist unrechtes
Gut!"
Karl besserte sich nun gründlich, vermied alle unnöthigen
Geschäfte am Sonntage; von da an sah man ihn ebenfalls
in Hochamt und Predigt. Und es ging ihm in der Folge
beständig gut. Al. König.
Wie man Taschenuhren behandeln soll.
Eine Uhr, wenn sie sonst ohne Fehler ist, wird nur dann
ihren Eigenthümer befriedigen können, wenn sie entsprechend
ihren empfindlichen Mechanismus behandelt, vor Stoß und
Fall, sowie überhaupt vor jeder Erschütterung bewahrt und
stets rein gehalten wird. In den Taschen sammeln sich stets
Schmutz und Fasern vom Futterstoff, die selbst in die best¬
schließende Uhr eindringen; ein öfteres Umkehren und Reinigen
der Uhrtaschen ist deshalb sehr anzurathen. Um den Gang
einer Uhr möglichst gleichmäßig zu erhalten, sollte sie auch
stets regelmäßig behandelt, d. H. zu ein und derselben Zeit
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