Volltext: Mit Trommeln und Pfeifen

Reiterlied 
Die bange Nacht ist nun herum, 
Wir reiten still, wir reiten stumm 
Und reiten ins Verderben. 
Wie weht so scharf der Morgenwind! 
Frau Wirtin, noch ein Glas geschwind 
Vorm Sterben, vorm Sterben! 
Du junges Gras, was stehst so grün? 
Mußt bald wie lauter Röslein blühn, 
Mein Blut ja soll dich färben. 
Den ersten Schluck, ans Schwert die Hand! 
Den trink ich für das Vaterland 
Zu sterben, zu sterben! 
Und schnell den zweiten hinterdrein, 
Und der soll für die Freiheit sein, 
Der zweite Schluck vom Herben! 
Dies Restchen — nun, wem bring' ich's gleich? 
Dies Restchen dir, o römisch Reich, 
Zum Sterben, zum Sterben! 
Dem Liebchen — doch das Glas ist leer: 
Die Kugel saust, es blitzt der Speer; 
Bringt meinem Kind die Scherben! 
Auf, in den Feind wie Welterschlag! 
O Reiterlust, am frühen Tag 
Zu sterben, zu sterben! 
Georg Herwegh. 
- 63 -
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.