Volltext: 86. Heft 1914/16 (86. Heft 1914/16)

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ungarischen Heer hat man Radfahrer- 
Kompagnien; in Frankreich ist die Kampf- 
einheit, die Radfahrer-Gruppe, über 
300 Mann stark; in Italien hat man 
die einzelnen Kompagnien sogar im Re- 
gimentsverband zu verwenden versucht. 
Gefechtsbereiter und beweglicher, und 
daher auch vielseitiger, sind zweifellos 
unsere schwächeren Kompagnien. Bei 
den meisten Heeren sind die Radfahrer- 
Truppen mit dem Klapprad ausgerüstet. 
Dieses bietet gegenüber dem starren 
Fahrrad den Vorzug, daß der Rad- 
fahrer, der sein Fahrrad zusammen- 
gefaltet auf dem Rücken trägt, Ge- 
ländehinderniffe leichter überwinden 
kann, als wenn er sein Rad schiebt, und 
daß eine Klappräderabteilung auch im 
Feuergefecht weniger von ihren Rädern 
abhängig ist wie eine Truppe mit 
starren Rädern. 
Die Feuerkraft der Radfahrer- 
truppe wird durch Zuteilung von Ma- 
fchinengewehren noch ganz erheblich ge- 
steigert. Deshalb sind in einzelnen Heeren, 
wie z. B-in Osterreich-Ungarn und Frank- 
reich, den Radfahrer-Abteilungen eigene 
Rad-M af ch in en g e wehr-Abteilungen bei- 
vielseitige Verwendbarkeit. Sie kommen aber nicht nur gegeben, bei denen auch die Maschmengewehre und deren 
mit der Kavallerie, fondern auch an ihrer Stelle zur Zubehör auf Fahrrädern befördert werden. Diese Fahr- 
Verwendung. Gar oft werden sie mit Aufträgen ver- räder sind, je nachdem sie Gewehre, Zubehörteile oder 
sehen, die sonst der Reiterei zufallen, und tragen dadurch Munition zu tragen haben, verschieden konstruiert. In 
zur Entlastung der letzteren bei. Dies ist vornehmlich England gibt es Mafchinengewehr-Abteilungen, bei denen 
nach dem Gefecht der Fall, wo die Kavallerie an und für die Maschinengewehre nicht auf den Fahrrädern getragen, 
sich durch die Verfolgung und die Fühlungnahme mit sondern auf eigene, leicht konstruierte Räderlafetten ge- 
dem Feind so sehr in Anspruch genommen ist. Endlich, lagert, von vorgenannten Radfahrern gezogen werden, 
und zwar nicht in letzter Linie, treten sie selbständig be- Dort sind übrigens, ebenso wie in Osterreich-Ungarn und 
sonders in allen jenen Fällen in Tätigkeit, in denen nur Belgien, die Maschinengewehre teilweise sogar anstatt auf 
durch überraschendes Austreten der Zweck erreicht werden gewöhnliche Fahrräder auf Motorkrafträder montiert, 
kann. Da sie in der Lage 
sind, viel rascher und geräusch- 
loser vorzugehen wie die In- 
fanterie und Kavallerie, find 
kühne Handstreiche, Überfälle 
und nächtliche Unternehmnn- 
gen ein ganz besonderes Feld 
ihrer Tätigkeit. Ihre Beweg- 
lichkeit, Lautlosigkeit und selb- 
ständige Feuerkraft kommt z. B. 
beiFeuerüberfällen gegen Flanke 
und Rücken des Gegners, gegen 
Handpferde der Kavallerie, 
Protzenpferde der Artillerie, 
gegen heraneilende Munitions- 
kolonnen n. dergl. mehr, bei 
Zerstörung der Verbindungen, 
Eisenbahnen, Brücken, Telegra¬ 
phenlinien des Feindes, bei Uber- 
fällen auf zur Ruhe übergegan- 
gene gegnerische Abteilungen, 
auf feindliche Posten und Signal- 
stationen uff .fo recht zur Geltung. 
Die Größe dieser Rad- 
sahrer-Abteilungen ist in den 
einzelnen Armeen verschieden. 
Im deutschen und österreichisch- 
- 
Fahrradbahre zum Transport Verwundeter. 
(Auf Ersuchen des Roten Kreuzes von der Technischen Hochschule in Karlsruhe konstruiert.) 
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Englisches Motorrad mit Maschinengewehr. 
Phot. Gebr. Haeckel, Berlin.
	        
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