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ooaaooooooocooooooaooooooo.aaoQcooooooooooooooaooooaooaoooaaoooaooaoaaaaaaaocoaqo (377
Fast zwei Jahre Krieg
und welch ein Krieg, und
dieselbe Begeisterung,
die gleiche Kampsessreu-
digkeit! Gegen solche
moralische Überlegen-
heit kommen die Kana-
dier nicht aus. Siestoben
zum dritten und vierten-
Male auseinander.
Die feindlichen Führer
sind gereizt und ver-
zweifelt und jagen ihre
Leute zum fünften Male
vor. Mit einem Durch-
bruch soll's wiederum
versucht werden. 'Nützt
nichts. Was erreicht
wurde, war nur Stoff
für die Verlustliste. End-
lich scheint der Feind
genug zu haben. Er
machte nur eine Atem-
pause. Am 19. April
stellen wir fest, daß er
sich östlich von St. Eloi,
von zwei altenTrichtern
aus, durch Sappen an
uns heranarbeitet. Er
ist bereits 30 Meter an
unsere äußersten oft-
lichen Trichter heran.
Man erkennt Posten mit
aufgepflanztem Seiten-
gewehr, die durch Gra-
benspiegel beobachten.
Wartet ! Wir haben den
Kanadiern ihren sechsten
und letzten Angriff denn
auch nicht schlecht Versal-
zen. Um 4 Uhr nach-
mittags am 19. April,
bei klarstem Frühlings-
Wetter, fing unsere Ar-
tillerie an das Nest
auszuräuchern. Sie ist
wieder großartig einge-
schössen. Zunächst läßt
sie einen Feuervorhang
'zwischen die englischen
Linien und die Sappen
her^b. Dann bricht die
Hölle über die Sappen
los. Ein furchtbares Ge-
töse macht die Erde er-
beben. Die feindlichen
Minen und Hand gra-
natenlager gehen in die
Luft, die Kanadier suchen in den Sappen Schutz und ballen
sich an den Sappenköpsen zum Knäuel zusammen. Es
rettet sie nichts. Unsere schweren Geschosse zerreißen den
Erdboden und vernichten alles Lebendige. 54 Mann
und ein Ossizier war alles, was übriggeblieben war und
sich mit erhobenen Händen bei uns zu bergen suchte.
Die Sprengtrichter von St. Eloi waren restlos in
unserer Hand und blieben in deutschem Besitz. E. B.
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Der Kampf um die Sprengtrichter von St. Elvi.
Gezeichnet von E.Zimmer.
Aushebung eines französischen Anter-
offizierpostens.
Von Eberhard Worm, Kriegsfreiwilliger.
Im November 1915 lagen wir in der Nähe von N.
Die Stellung war gut ausgebaut, die Artillerietätigkeit
des Feindes nicht allzu lebhaft, mithin waren auch unsre
Verluste sehr gering. Aber die Witterung machte uns
den Aufenthalt in den Gräben zur Qual. Am Tage
Regen und Nebel, nachts leichter Frost oder Wolken-
bruch. Infolgedessen sanken wir im Graben bis zum
Knie im Lehm ein. Nachts wurde zwar fleißig ge-
arbeitet, um die Gräben wieder einigermaßen gangbar
zu machen, aber die schwere Arbeit einer langen Nacht
wurde — es brauchte nur drei Stunden zu regnen —
wieder zunichte gemacht. Es war in der Nacht vom
25. auf den 26. No-
vember. Schon seit
einiger Zeit war uns
der auf Höhe ... lie-
gende französische Un-
teroffizierposten ein
Dorn im Auge. Konnten
doch die Franzmänner
von dort aus das Leben
und Treiben in unseren
Gräben genau beob-
achten. Unser Augen-
merk war daher darauf
gerichtet, diesen Posten
unschädlich zu machen.
Ein Handgranatenan-
griff, den eine unserer
Patrouillen zweiNächte
zuvor plante, wurde
durch die Wachsamkeit
des Feindes vereitelt.
Diesen Angriff zu wie-
derholen, zogen mein
lieber Kamerad, der Un-
terosfizier Schröder,und
ich, mit Armeerevol-
vern und Handgranaten
ausgerüstet, auf Pa-
trouille. Bis zum Apfel-
bäum, der genau in der
Mitte von unserem
Horchposten und dem
französischen Unteroffi-
Zierposten stand, ging
alles glatt. Da es uns
aber nicht geraten er-
schien, aus der Ebene
bis zum Feinde vorzu-
dringen, schlugen wir
uns nach rechts in
ein Wäldchen, in dem
der Horchposten unsres
Füsilierbataillons lag.
Langsam tasteten wir
uns vorwärts. Ab und
zu zischte eine Leucht-
rakete indie Luft,knallte
ein Gewehrschuß. Jetzt
hatten wir den Waldes-
saum erreicht. Den Re-
volver in b'tt Linken,
die Handgranate in der
Rechten, so huschten wir
vorwärts. Ich muß
gestehen, daß ich da-
mals doch ein bißchen
Herzklopsen hatte. Jetzt
kamen wir an den
ersten französischen Drahtverhau. Die Franzmänner
hatten nämlich zwanzig Meter vor ihrem Unteroffizier-
Posten einen, wenn auch nicht starken, so doch aber immer
Hindernis bietenden Verhau angelegt. Durch diesen
kamen wir mit Hilfe unsrer Drahtschere verhältnismäßig
schnell hindurch. Nun galt es, äußerste Vorsicht walten
zu lassen, wollten wir nicht gewärtig sein, bemerkt, ab-
geschnitten und gefangengenommen zu werden. Langsam