Volltext: 7. Heft 1914 (7. Heft 1914)

deren Leistungen aber zum 
Heile der Verwundeten mit 
ihrer Zahl in entsprechen¬ 
dem Verhältnis bedeutend 
wachsen werden. 
Dr, St. 
ist jetzt als durchaus zweck- |Kf7?r “ v 5 
widrig und unnötig erkannt < k 
worden. Der Hund muß || . ‘ v -. x pflpWI 
nach dem Finden eines K , t « 
Verwundeten sofort zu V P ** 4;^V 
seinem Führer zurückeilen M - ^ 
und ihm durch Zeichen, 
wie leises Anstoßen, von 
seinem Funde Nachricht 
geben. Der Führer nimmt , " 
dann den Hund entweder : — 
an die Leine oder folgt 
dem Tier dicht auf den . . 1 
Fersen und wird nun ' 
schnurstracks zu dem Ver- 8 \LjZ 
letzten hingeführt. Es ist , . ^ ~ ß 
genau dieselbe Arbeit, die '^4%', ^ rKiiiH 
der Verweiser unter den y 
Jagdhunden leistet, der den 
Jäger zu dem erlegten Wild V* DWKW 
hinbringt. Das Verbellen , t j 
des Verwundeten, das t 
frühe x auch angewandt 
wurde, ist jetzt ebenfalls 1 •' 
abgeschafft, da dadurch den 
Feinden, die gewöhnlich 1 
auf alles Lebende schießen, P-!v 
der Aufenthalt der Sani- | 
tätstruppe verraten wurde. M HDWv', m g 
Da der Sanitätshund Wml PW® * 
in strenger Dressur gelernt ^ ^ MM \ 
hat, das ihm überwiesene a % ^'Mk 
Gelände in stetiger Quer¬ 
suche sorgfältig abzulaufen, 
auch nicht einen Quadrat¬ 
meter liegen zu lassen und 
sein besonderes Augenmerk [TiIIa A*|| 
auf Verstecke, wie Gräben, jg 
Gebüsche, Vertiefungen usw., 
zu richten, so findet er 
gerade die armen Ver- 
wundeten, die von dem 
suchenden Sanitätspersonal W%\ v 
nicht ausfindig gemacht t:/v - x . , j 
werden können. Er ist der (? - * 
gegebene Helfer und Retter 
dieser braven Soldaten im ? z 
Walde und unübersicht- !< 
lichen Gelände, und seine || 
Hauptleistungen verrichtet |§ >A J 
er bei Nacht, wenn das fM* ; * ' 
menschliche Auge versagt. ' - ÜB 
Wie viele hervorragende ^' ST , M 
Taten sind nun schon im M^WW 
Verlaufe des Feldzuges 
von den braven Hunden 
geleistet worden! Täglich 
laufen von den Kriegsschauplätzen lobende Berichte 
ein über die segensreiche Tätigkeit der Tiere und ihrer 
Führer. Ein Hund fand in einer Nacht im schwierig¬ 
sten Waldgelände neun, ein anderer sieben Schwer¬ 
verwundete, die vom Sanitätspersonal trotz aller Mühe 
nicht entdeckt worden waren, da sie sich im Gebüsch 
verkrochen hatten. Ein in der Ostarmee schon be¬ 
rühmt gewordener Sanitätshund „Wolf" fand in sehr 
unübersichtlichem Gelände, in dichten Rübenäckern, in 
| Russische Gefangene. 
»' ' M Unaufhörlich gehen von 
* m der Front unserer Ost- 
. armeen Transporte von 
>!■ russischen Kriegsgefangenen 
1 ^ -»5- . 1:';* nach der deutschen und 
österreichisch - ungarischen 
.J ^Sg) Grenze, um von dort aus 
fjC nach den einzelnen Ge- 
V ,f'~. M fangenenlagern geleitet zu 
W ■ S werden. In den meisten 
’<dpiit M Fällen sind diese Trans-- 
1 ’s Porte von ganz gewal- 
/z ■ ^ „ f- tigern Umfang, denn es 
,i0': Pr ;t ist ein charakteristisches 
'S Zeichen für die russische 
I -W Armee, daß sich in den 
j Jf Kämpfen nicht nur kleine 
| ü? ■ .^531 Verbände, sondern selbst 
AßS^iSSßSä^r- ijj/L größere, geschlossene Massen, 
i M 'M Bataillone und Regi- 
i 1 mentet, gefangen geben. 
J "fl Es war dies bereits nach 
i\ Jt T den Schlachten von Lodz 
M und Lowitsch ein sicheres 
Ä Merkmal dafür, daß die 
, -^ \ - Energie und Stoßkraft des 
'* i russischen Heeres bedeu- 
- . /$ tenb gelitten habe. So 
ist es erklärlich, daß unsere 
I 1 Armeekorps, die den rus- 
1 fischen Flügel bei Lodz 
IhKhV »i umgangen hatten, dann 
Hfiff rn IM z aber von neuen russischen 
Streitkräften selbst um- 
« zingelt wurden, nicht nur 
WNMrn'mlSfGjm 3e diese Umklammerung sieg- 
|’S reich durchbrachen, sondern 
hierbei sogar noch 12 000 
■B Gefangene machten. 
Nur bei einer durch 
HHjj Strapazen, Entbehrungen 
und Niederlagen demo« 
■UH ralifierten Armee kommt 
I es, wie jetzt so oft in 
Polen, vor, daß steh ganze 
Abteilungen gefangen¬ 
nehmen lafsen, ohne an 
Widerstand zu denken. Es 
ergeben sich hieraus merkwürdige, zuweilen sogar komisch 
anmutende Situationen. So hatte in den Kämpfen um 
Lodz ein Landwehrunteroffizier mit 20 Mann einen 
Transport von 240 gefangenen Ruffeu aus der Front 
nach der rückwärtigen Etappenstation zu bringen. Wohl¬ 
gemut zog die kleine Mannschaft mit dem großen 
Trupp ab, aber dem Führer wurde sehr beklommen 
zumute, als er auf feinem Marsch im Dunkel des Abends 
einen dichten Wald passieren mußte. Viele von den 
Abtransport russischer Gefangener nach dem Durchbruch bei Lod;-Lowitsch. Gezeichnet von M. Frost. 
Gräben, hinter Hecken und Gebüschen, in einem einzigen ungefähr die halbe Anzahl, so daß wir jetzt Wohl 1000 
Tage nicht weniger als 43 Verwundete, von denen Hunde im Dienst annehmen können. Diese Zahl beweist 
einige schon mehrere Tage hilflos in ihren Schmerzen uns die Notwendigkeit dieser Helfer, und immer mehr 
geledert hatten. Diese Tat illustriert allein sowohl die von ihnen werden verlangt, so daß an vielen Stellen 
Notwendigkeit wie den Segen der Sanitätshunde und unseres Vaterlandes eifrig an der Dressur der Tiere 
muß alle ungünstigen Meinungen zum Schweigen und Ausbildung ber Führer gearbeitet wird mit dem 
bringen. Bestreben, womöglich die ganze Armee in Ost und West 
Auf dem westlichen Kriegsschauplatz stehen gegen- mit einer genügenden Anzahl von Sanitätshunden 
wältig etwa 600 Sanitätshunde im Felde, im Osten auszurüsten, die sich schon so glänzend bewährt haben,
	        
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