Volltext: 57. Heft 1914/15 (57. Heft 1914/15)

es nun durchaus bekannt, daß 
die amerikanische Luftfahr¬ 
zeugindustrie nicht in der Lage 
ist, derartige Flugzeuge ein¬ 
wandfrei zu liefern. Schon der 
größte Teil der gewöhnlichen 
amerikanischen Flugzeuge ist 
nicht ganz vollwertig, bis etwa 
auf die Eurtiß-Fabrikate, die 
wenigstens eine saubere Arbeit 
zeigen. Die Engländer beab¬ 
sichtigen nach den bisherigen 
Berichten auch den Bau von 
Truppentransport-Flugzeugen 
u. a. von solchen, die angeblich 
in der Lage sein sollen-, einen 
großen Zug Infanterie zu be¬ 
fördern. Sie haben auch, nach 
deutschem Muster, den Bau 
von Flugzeugen mit doppelten 
Rümpfen in Angriff ge¬ 
nommen. Bei der einen Type 
liegen die beiden Rümpfe 
nebeneinander, bei der andern 
übereinander. Diese Flugzeuge 
haben 2—4 Motoren und ver¬ 
fügen über 300—600 Pferde¬ 
kräfte. Die Motoren sind aus¬ 
schließlich englisches Fabrikat, 
meist Green - Motoren mit 
stehenden Zylindern. 
trauen und unaufhaltsamem 
Eifer hinreißen. Der Kampf war 
nicht leicht, bis nach dem Falle 
Belgrads und Semendrias 
südlich dieser beiden Festungen 
die Verbindung der beiden 
Flügel hergestellt war. Aber 
es war die Generalsidee des 
serbischen Feldzuges, und sie 
mußte, wie unser Generalstab 
es liebt: -planmäßig erfüllt 
werden. Schwere Kämpfe be¬ 
standen die österreichisch-un¬ 
garischen Truppen bei Sabac, 
Loznica, Obrenobac und Val- 
™ ~ ” ' : L Doch mit jedem Kilo- 
Aus den Kämpfen in Serbien: Vereinigung der Truppen der Generale von Gallwitz und von Kövejs nach der Erstürmung des Avala-Verges bei Grocka. meter vorwärts rückte die Ver- 
Gezeichnet von Fritz Gehrke. bindung der Armee von Kövess 
mit dem äußersten Flügel 
Die österreichisch-ungarischen Truppen, die über die der Armee von Gallwitz näher.' Auch sie hatte beim Ein- 
Save und die Drina in Serbien eindrangen, kannten dringen ins Moravatal und südlich von Belgrad schwer 
ihren Weg gut. Hier war schon einmal, im vorigen Jahre, zu kämpfen gehabt. Aber „planmäßig" ging alles seinen 
das Blut ihrer Brüder geflossen. Jetzt galt es, die ge- Gang. Beide Armeen waren von der gleichen Berant- 
fallenen Kameraden zu rächen. In diesem Gedanken wortung getragen. An der Raljalinie fand am 15. Ok- 
brannten sie, an den Feind zu kommen. Sie wußten, tober der Zusammenschluß statt. Es ging um die Grocka- 
welche mächtige Hilfe ihnen im Osten durch die Deutschen stellung der Serben. Die österreichisch -ungarischen 
geleistet wurde. Zudem war ein deutscher General, der Truppen hatten sie nach hartem Kampfe genommen. 
Generalfeldmarschall von Mackensen, ihr Oberbefehls- Da dröhnte Kanonendonner vom Nordosten her. Es 
Haber. Zu ihm, dem ruhmgekrönten Feldherrn des großen waren die Deutschen! Sie hatten durch das Gebirge 
Durchbruchs bei Gorlice, mußte es sie, in blindem Ver- südlich Semendria durchgestoßen und waren nun da, um 
Verbindung deutscher und 11,, • .. 
österreichisch - ungarischer W j N 
Truppen bei Grocka. * " | 
Die deutsch-österreichische ' >'i-A 1 
Waffenbrüderschaft ist jetzt ^ 
auch auf dem serbischen Kriegs¬ 
schauplätze besiegelt worden. I 
Hier auf der verbrecherischen 
Brutstatt des Krieges voll- 77 "i X'i 
ziehen die Schwerter der 
beiden Kaiserreiche gemeinsam ' 
das Gericht. In Staub mit s ;■* 
diesen Fürstenmördern! . 
Unsrem überall sieg- 
reichen Feldzuge hat der ein- WgMäfi 
hcitliche Plan die Unwider- 
stehlichkeit gegeben. Während 
unsren Feinden über ihren :: " 
Beratungen und nie fertig 
werdenden Vorbereitungen 
die kostbarste Zeit vergeht, 
handeln wir nach festem, unerschütterlichem Ziele, treiben Truppen ins Moravatal und an der Donau vor, um die 
wir damit unsre Feinde in immer neue Hilflosigkeit Verbindung mit den Bulgaren, die vom Osten und 
hinein. So, nach großem einheitlichen Plane, ist uns im Süden heraufkamen, zu erkämpfen. Die Armee des 
Mai 1915 der Durchbruch in Galizien gelungen, so haben Generals von Kövess unternahm den Vormarsch vom 
wir jetzt Serbien überwältigt. In breiter Front sind Westen her. Denn Umklammern, Aufreiben, Abschneiden 
die deutschen und österreichisch-ungarischen Armeen nach und zur Kapitulation Zwingen war die Absicht. Wie 
Serbien durchgestoßen: die Armee des Generals von Gall- immer gab man sich mit keinem Teilerfolge ab. Es 
witz als linker Flügel, und die Armee des österreichisch- mußte reiner Tisch gemacht werden mit der sogenannten 
ungarischen Generals von Kövess als rechter Flügel. Im serbischen Frage, die dem gewaltigeren Werke, dem 
Zentrum von ihnen lagen Belgrad und Semendria, die Zuge nach Ägypten und Asien, wie ein Stein im Wege 
,ie gemeinsam berannten. Dann brachen die Gallwitz- lag. In Englands Herz galt es zu stoßen.
	        
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