Volltext: 55. Heft 1914/15 (55. Heft 1914/15)

Verleihung des 
Äsernen Kreuzes' 
LT. Klasse ausge¬ 
zeichnet werden." 
Der Führer 
eines Kranken¬ 
trägerzuges mit 
Sanitäts¬ 
abteilung schreibt 
an den „Deut¬ 
schen Verein für 
Sanitätsbunde 
tu Oldenburg", 
dessen verdienst¬ 
voller Protektor 
bekanntlich Se. 
Kgl. Hoheit der 
Großherzog ist: 
„Bei dem am . . 
versuchten Durch¬ 
bruch der Frau 
zosen in unsrer 
Stellung . . ließ 
ich mich zurnächt- 
entfchcr Schäferhund. 
4-4 0 coocoooopsöboaöopooooaoöoobooaoooooaQaoooooooooQbobMöoooooooooopaoooopoööooppaa 
Ter Hund führt zum Derwunoeten. 
ländes Wohl nicht 
gefunden worden 
wären. An der 
Art der Tätig¬ 
keit „Schlankls" 
verdient vor al¬ 
lem das eine als 
recht bemerkens¬ 
wert hervorge¬ 
hoben zu werden, 
daß das sehr 
temperamentvol¬ 
le Tier, welches 
bei den Übungen 
damals noch die 
Scheinverwun- 
deteu oft allzu 
lebhaft ansprang, 
diesmal mit Aus-1 
nähme eines ein¬ 
zigen leisen und 
kurzett Lautge¬ 
bens beim Auf¬ 
finden des ersten 
lichen Verwundetensuche von den Führern W. und S. 
mit ihren Hunden „Posko" und „Schlank!" begleiten. 
W. erhielt Auftrag, die Gegend von H. abzurevieren, 
während ich selbst S. mit nach M. nahm. Etwa 
500 Meter vor M. liegt links von der Straße 
an dem nach H. abzweigenden Weg eine 
Briquetterie. Bei dieser Stelle war der 
Feind am Morgen des ... . bis zum 
zurückliegenden ...... vorgedrun¬ 
gen, hatte jedoch mittags wieder auf 
seine Stellung bei M. zurückgehen 
müssen. Da gemeldet war, daß in der 
Nähe der Fabrik noch Verwundete 
liegen sollten, gab ich S. den 
Befehl, die Briquetterie mit seinem 
Hunde abzurevieren. Trotz ziemlich 
heftigen Gewehrfeuers und einzelner 
Granataufschläge suchte „Schlank!" 
zuerst die völlig zusammengeschossene 
Fabrik selbst und dann das Vorgelände 
in tadellos 
ruhiger imb 
sicherer Weise 
ab. Die Tätig¬ 
keit von Hund, 
Führer und 
Krankenträgern war durch 
ständiges Ableuchten der 
Gegend mit Scheinwerfern 
und Raketen überdies noch 
ganz erheblich erschwert. 
Bis gegen 500 Meter an 
den Parkrand von 
— noch vor dem Schloßpark 
liegen die Schützengräben 
des Feindes — arbeitete 
„Schlank!" vor. Der Er¬ 
folg seines Suchens waren 
13 teils leicht, teils sehr 
schwer Verwundete, die 
ohne den Hünd nach 
Airedaleterrier. meiner Kenntnis des Ge- 
Verwundeten sehr behutsam, aber dennoch schneidig 
vorging und sich allein durch Pfiff und geflüsterte Be¬ 
fehlsworte leiten ließ. Der Hund arbeitete bei Suche 
und Führung ohne Leine und entfernte sich nie 
mehr als etwa 25 Meter von seinem Herrn." 
So liegen Berichte über Berichte vor, 
die einem das Herz höher schlagen lassen 
vor Bewunderung und heiliger Freude 
über die aber Tausende braver Men¬ 
schen, die gerettet und ihrer Familie 
erhalten werden, obwohl schon der 
Tod über ihnen schwebte. 
Noch lassen sich nicht genaue, 
zahlenmäßige Angaben darüber 
machen, wieviele unsrer Kampfer 
durch die Hunde gerettet wurden. 
Aber Schreiber dieses sah vor einiger 
Zeit eine Hündin „Wilma", die ganz 
allein in elwrt drei Monaten 235 Sol¬ 
daten meist in unwegsamem, für Men¬ 
schen kaum 
durchforsch - 
barem Gelände 
gefunden und 
so dem Leben 
erhalten hatte. 
Darum darf keinen 
Augenblick die Sanitäts¬ 
hundarbeit ruhen, im Felde 
nicht und nicht in unserm 
Lande. Und immer wieder 
müssen die, welche nicht 
kämpfen,'geben! Geben für 
eine so große, herrliche 
Sache, heißt ewigen Lohn 
empfangen! 
Die Militärkanzlei Sr. 
Kgl.Hoheitdes Großherzogs 
von Oldenburgin Oldenburg 
i. Gr. nimmt jeden Betrag 
dankbar entgegen. 
Hans Hyan. 
Dobermannpinscher.
	        
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