Volltext: 4. Heft 1914 (4. Heft 1914)

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Marktplatz -cs französischen Städtchens Benetz von deutschen und österreichischen Truppen besetzt/ 
Deutsche und österreichische Truppen in Beuey. 
Von Beginn des Krieges an hat es die Angehörigen 
beider Kaiserreiche mit froher Genugtuung und Sieges¬ 
zuversicht erfüllt, daß Deutschland und Österreich-Ungarn 
vereint stehen und so das Wort: „Von der Maas bis an 
die Memel, von der Etsch bis an den Belt" wahr gemacht 
haben. Diese Gemeinschaft ist nicht nur eine geistige ge¬ 
blieben, sie hat sich auch nicht allein auf ein Schulter an 
Schulter Kämpfen beschränkt, sondern deutsche Offiziere 
und Truppen fochten in österreichisch-ungarischen Ver¬ 
bänden und umgekehrt österreichisch-ungarische Offi¬ 
ziere und Truppen mit den Deutschen. Besonders gilt dies 
von der schweren österreichischen Artillerie. Meldungen 
aus dem deutschen Hauptquartier im Westen haben wieder¬ 
holt hervorgehoben, wie große Dienste uns die öster¬ 
reichischen Motorbatterien bei der Belagerung und Ein¬ 
nahme der Festungen Belgiens und Nordfrankreichs ge¬ 
leistet haben. In ähnlicher Weise sind die Schlachten vor 
Warschau, Jwangorod und im westlichen Polen gemein¬ 
sam geschlagen worden. Generaloberst von Hindenburg ur- 
teilte: „Die Österreicher und Ungarn sind ausgezeichnete 
Soldaten. Die Mannschaften und Offiziere sind mutig 
und tapfer... Der Verkehr zwischen den Oberkommandos 
der Armeen vollzieht sich in den angenehmsten Formen." 
Von dieser Brüderlichkeit des Zusammenstehens bietet 
unser Bild, das uns auf den westlichen Kriegsschauplatz 
zurückführt, eine Probe im Kleinen. Der Marktplatz des 
französischen Städtchens Beney (im Maas-Departement) 
sieht deutsche Soldaten und österreichische Artilleristen in 
gemeinsamer Tätigkeit. Wohl herrscht auch hier hinter 
der Front reges Leben, das aber mehr an Manövertage 
erinnert. Die Schrecken der Schlacht scheinen fern zu 
Der Krieg 1914. II. 
sein, und eine Stimmung des „Friedens im Kriege" 
breitet sich über den idyllischen Marktplatz im Feindesland. 
* * * K. S. 
Aus den Kämpfen um Nieuport. 
Wieviele Völker haben die Engländer zum Kamps 
zwischen sich und die Deutschen gestellt! Sie zeigen sämt¬ 
liche Schattierungen der Hautfarbe und geben den Schützen¬ 
gräben unserer Gegner ein recht buntes, malerisches Ge¬ 
präge. Aber auch die Elemente riefen sie zu Hilfe: das 
Meer, das ihnen ja als eine Art nationalen Besitzes gilt, 
sollte Old England und seinen Verbündeten in ihrer 
selbstverschuldeten Not helfen. Also die Dämme aus, 
damit es über die Deutschen herfalle! Denn diese waren 
von Antwerpen aus Dünkirchen bedenklich nahe gerückt, 
ja, die englische Flotte, die unseren rechten Flügel be¬ 
schoß, mußte bald unserer schweren Artillerie weichen. 
Schon hatten die Deutschen bei Nieuport und Rams- 
capelle das linke Ysernser gewonnen; da brach die Flut 
herein, das Vorgelände vor Nieuport bis etwa Dixmuiden 
so stark verheerend, daß Jahre der Arbeit den Schaden 
nicht wieder gut machen können. Wohl mußten die 
Deutschen ein Stücklein zurück, an dieser Stelle war ihr 
Vormarsch zunächst aufgehalten. Doch die Überschwem¬ 
mung nutzte auch unseren Feinden wenig; das betroffene 
Gebiet war unzugänglich geworden und fiel als Kampf¬ 
platz aus. Die Deutschen richteten ihre Haupt¬ 
angriffe jetzt südlich davon auf Dixmuiden, Ypern und 
Lille, um dort durchzubrechen und so den Weg auf Bou- 
logne, Calais und Dünkirchen zu nehmen. 
Ein Streifen zwischen Meer und llberschwemmungs- 
gebiet war verschont geblieben; hier hofften die Eng¬ 
länder und ihre Verbündeten, die Deutschen zu über-
	        
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