Volltext: 33. Heft 1914/15 (33. Heft 1914/15)

Phot. Bert. Jllustr.-Gei. 
Die italienische Armee: Laneieri-Regiment auf dem Marsch. 
Pyor. Bert. Jllustr.-Ges. 
258 ODDODaOOOODOOODOaaaOaaOOaOOGQOOOODQOQDOODaaOODDCD^aCDa^ODCaGDODQOpOCCQOOOGDODOa 
jenenheißen Kämpfen,die zur 
Schaffung des italienischen 
Einheitsstaates führten,„Ita- 
lia farä da se!" —aus eigener 
Kraft Wirdes Italien schaf¬ 
fen! Das heutige Italien hat 
scheinbarlängstvergessen,wie 
viel es den Deutschen bei der 
Erreichung des langersehnten 
Zieles verdankt. Es hat offen¬ 
bar vergessen, daß Frankreich 
erst infolge der Niederlagen 
1870 Rom zu räumen sich ge¬ 
zwungen sah, das dann die 
italienischen Truppen erober¬ 
ten. Es mag daran erinnert 
sein, daß es seit langem nichts 
wirklich aus eigener Kraft ge¬ 
schaffen hat. Nicht umsonst 
dürften auch nun wieder im 
Manifest Kaiser Franz Josefs 
dieSchlachtenundFeldherrn- 
namen erklungen sein: No- 
vara, Mortara, Custozza und 
Lissa, Radetzky, Erzherzog 
Albrecht und Tegetthoff. 
Durch Italiens Angriff wird zunächst österreichisches 
Gebiet bedroht: grenzen doch die beiden Staaten ans 
eine lange Strecke aneinander. Die italienische West¬ 
grenze berührt sich im Süden mit der französischen, 
längs des Hauptzuges der Alpen nordwärts aufsteigend 
— vom Col dt Tenda bis in die Nähe des St. Gotthard 
bildet dieser Hauptzug im großen und ganzen die Grenze 
Italiens —, stößt dann, von Westen nach Osten ver¬ 
laufend, an die Schweiz und erreicht in der Nähe des 
Stilfser Joches an der sogenannten Dreisprachenspitze 
österreichisches Gebiet. Nunmehr steigt sie wieder nach 
Süden hinab, durchschneidet den Gardasee, dessen schmales 
Nordende (Riva) österreichisch ist, holt zu weitem Bogen 
nach Norden und Osten aus, Tirol, Kärnten und Kram 
ausweichend, und erreicht den Jsonzo, parallel etwa, 
Italiens Eintritt in den Weltkrieg. 
In diesem furchtbaren Kriege aller niederen In¬ 
stinkte gegen Treu und Redlichkeit, diesem gigantischen 
Ringen von Haß und Verleumdung gegen das aufrechte 
Deutschtum wird immer wieder das Unwahrschein¬ 
lichste und Widersinnigste Ereignis. Am 23. Mai hat 
nun auch Italien, berauscht von den nie erfüllbaren 
Versprechungen der Ententemächte, trunken von größen¬ 
wahnsinnigen „nationalen Aspirationen", uns den Krieg 
erklärt. Der Dreibundvertrag, der dem schwachen 
Italien länger denn dreißig Jahre den Rücken stärkte, 
ward in schnöder Habgier zerrissen und von Italien 
an feinen beiden Verbündeten ein „Treubruch begangen, 
dessengleichen die Geschichte nicht kennt", wie es mit 
gutem Rechte in dem Ma¬ 
nifest Kaiser Franz Josefs 
heißt. Wir wollen hier nicht 
erörtern, welche Erwägun¬ 
gen Viktor Emanuel III. zu 
so offensichtlichem Wort¬ 
bruche getrieben haben; wir 
waren erstaunt zu hören, zu 
welchen Zugeständnissen um 
des lieben Friedens willen 
Österreich-Ungarn den Ita¬ 
lienern gegenüber sich bereit 
erklärt hatte, Anerbietungen, 
„für deren loyale Ausfüh¬ 
rung Deutschland dem rö¬ 
mischen Kabinett gegenüber 
ausdrücklich die volle Ga¬ 
rantieübernommen hat", wie 
der Reichskanzler im Deut¬ 
schen Reichstage versicherte. 
Italien aber will noch mehr 
und .will durch.blutigen Krieg 
erlangen, was es auf fried¬ 
lichem Wege haben konnte. 
Wieder tönt es wie einst in 
Die italienische Armee: Alpenjäger (Alpini).
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.