Volltext: 30. Heft 1914/15 (30. Heft 1914/15)

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gegenüber, aufgestellt von einem Staate, der bei seiner 
gesamten Entwicklung deutsche Beihilfe stets in umfang¬ 
reichstem Maße erlangt hatte. Dieses japanische Ulti¬ 
matum steht einzig da und ist eine durch nichts 
berechtigte Handlung schamlosester Willkür. 
Wie wir alle erwartet und sehnlichst gehofft hatten, 
ging unsere Reichsregierung in keiner Weise auf die 
Forderungen ein und antwortete mit keiner Silbe, sondern 
berief den eigenen Botschafter in Tokio ab und stellte 
dem japanischen Geschäftsträger in Berlin seine Pässe 
zu. Erfreulich und erhebend wirkte das Telegramm 
des Gouverneurs des Kiautschou-Gebietes. Kapitän 
zur See Meyer-Waldeck drahtete seinem Kriegsherrn 
an Matrosenartillerie (V. Abteilung) und Marine-In¬ 
fanterie (3. Seebataillon) nebst kleineren Abteilungen 
der Matrosen- und Werftdivision, sowie aus dem Ost¬ 
asiatischen Marinedetachement, dem Rest des Ostasiatischen 
Expeditionskorps vom Jahre 1910, das noch zeitig aus 
Peking und Tientsin eingetroffen war. Auch Reservisten, 
die sich aus ganz Ostasten eingefunden hatten, sowie Frei¬ 
willige des deutschen Schutzgebietes und der deutschen 
Niederlassungen im fernen Osten waren darunter. Wohl 
ergab dies mit den verschiedenen Besatzungen derKanonen- 
boote „Iltis", „Tiger", „Luchs" eine bunt zusammen¬ 
gesetzte Truppe; aber es waren Deutsche, und sie stellten 
sich sogar nördlich des Litsunflusses dem Gegner ent- 
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Übersichtskarte -es ostasiatrschen Kriegsschauplatzes. 
die erhebenden Worte: „Einstehe für Pflichterfüllung 
bis zum Äußersten." Und ebenso freudig wurde der 
Befehl des Kaisers Franz Josef vom 25. August an 
den in Tsingtau liegenden österreichisch-ungarischen Kreu¬ 
zer „Kaiserin Elisabeth" in beiden verbündeten Ländern 
begrüßt, daß dies Schiff,dort draußen im Verein mit den 
deutschen mitzukämpfen habe. 
Inzwischen rüstete Japan sein Expeditionsheer aus; 
aber erst am 8. September kam eine Nachricht, daß japa¬ 
nische Flieger auf Tsingtau Bomben geworfen hätten. 
Das Expeditionskorps landete alsdann nördlich des 
Kiautschou-Gebietes und ging sofort gegen dieses vor, 
unter völligem Außerachtlassen der Neutralität Chinas, 
dessen Bewohner mehrfach in grausamster Weise 
vergewaltigt wurden. Am 27. September erfolgte der 
erste Angriff auf die deutschen Streitkräfte. 
Dem Gouverneur standen verhältnismäßig nur sehr 
geringe Kräfte zur Verfügung, einschließlich der Schiffs¬ 
besatzungen und Freiwilligen nicht volle 4500 Mann. 
Diese setzten sich zusammen aus der aktiven Besatzung 
gegen, also weit von ihren befestigten Stellungen bei 
Tsingtau. Den Japanern hatten sich inzwischen auch 
weiße und farbige englische Truppen zugesellt, Regi¬ 
menter aus Hongkong sowie aus dennördlichenGaruisonen. 
Den ersten feindlichen Angriffen konnten auch die 
in der Jnnenbucht liegenden Schiffe erfolgreich entgegen¬ 
treten. Es waren das Kanonenboot „Jaguar", das Tor¬ 
pedoboot „S 90" und der österreichisch-ungarische Kreuzer. 
Die Verluste, die sie den Gegnern beifügten, waren schwer. 
Der 28. September führte bereits zur völligen Ein¬ 
schließung von Tsingtau auf der Land- und Seeseite; 
das Feuer japanischer Linienschiffe, die im Verein mit 
Kreuzern zum Angriff vorgingen, war von den Küsten¬ 
batterien kraftvoll erwidert worden. Zugleich hatte die 
durch Japan erfolgte Besetzung der Schantung-Bahn bis 
zu ihrem Ende, bis Tsinansu am Hoangho, also mitten 
in China, sowie die Besitzergreifung der deutschen Berg¬ 
werke, weit von Kiautschou entfernt, bereits deutlich ge¬ 
zeigt, daß die Erfüllung der Bedingungen des Vertrages 
mit England durchaus nicht der Beweggrund für das Vor-
	        
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