Volltext: 20. Heft 1914/15 (20. Heft 1914/15)

Phot. Bert. Jllustrar.-Gcs. 
Russische Slrtrllerie in -er Nähe von Warschau. 
Am 13. Oktober wurde -bei Blone furchtbar gerungen; chen Ziel: es war der Raum zwischen Weichsel und Bug 
die Deutschen mußten es räumen und am 14. auch mit den Stützpunkten Warschau und Nowo-Georgiewsk. 
Pruszkow. Am 16. gewannen sie das Verlorene teil- War es auch dem darüber gut informierten deutschen 
weise zurück. Am 17. gingen sie unterhalb Karczew über Armee-Oberkommando bis dahin geglückt, der Aus- 
die Weichsel, wurden aber von einer großen, rechts von führung des russischen Planes wirksam zu begegnen, 
der Weichsel stehenden russischen Armee zum Rückzüge so wurde doch die numerische Überlegenheit der Russen 
gezwungen. Jetzt bauten die Russen ihrerseits nahe mit jedem neuen Tage größer und mußte binnen kurzem 
Karczew eine Pontonbrücke, die aber mangels einer so groß werden, daß sie für die deutsche Armee eine 
genügenden Zahl von Pontons erst nach 48 Stunden große Gefahr bedeutete. Vom 20. Oktober ab stellte sich 
fertig wurde und wertlos war, weil die Deutschen sich überdies klar heraus, daß eine direkte Überwindung des 
inzwischen am linken Ufer eingegraben hatten. Des- russischen Widerstandes in Galizien nur nach langer Zeit 
halb gaben die Russen den Uferwechsel auf." In den gelingen konnte. Dazu waren auch die von den Karpathen¬ 
folgenden Tagen führten die Russen Verstärkungen, Pässen aus vorgedrungenen Truppen nicht stark genug, 
darunter an schwerer Artillerie nicht weniger als 20 Hau- Das deutsche Armee-Oberkommando, traf daher 
bitzen, heran. Es wurde dadurch für die Deutschen neue Anstalten zur Abwehr des aus der Linie Warschau 
schwieriger, ihre Stellungen zu behaupten. Ent- —Nowo-Georgiewsk drohenden russischen Angriffs. Es 
scheidend aber für das Ausgeben dieser Operationen waren jetzt auch weitere österreichisch-ungarische Ver- 
waren andere Erwägungen. Stärkungen herangeführt und auf das linke Weichseluser 
Bis zum 20. Oktober ließ der Verlauf der Kämpfe in gegen Jwangorod vorgeschoben worden. Von den 
Galizien hoffen, daß die Erfolge vor Warschau voll gegenüber von Jwangorod stehenden deutschen Korps, 
ausgenutzt werden konnten. Aber ctuch in Südpolen wurde ein Teil zum Abmarsch in nördlicher Richtung 
waren die Anstrengungen der Verbündeten von Erfolg angesetzt. Die vor Warschau stehenden Truppen 
gekrönt. Immer wieder wurden die Übergangsversuche der wurden jetzt zurückgenommen und in die Lime Rahm—■ 
Russen zurückgewiesen, obgleich die Verbündeten in diesen Skierniewice geführt. Aus dieser Stellung konnte im 
Kämpfen meist einer gewaltigen Übermacht gegenüber- geeigneten Augenblick zum Gegenangriff geschritten 
standen. Das hinderte nicht, daß sie Sieger blieben, werden, während die von Jwangorod herangezogenen 
während verschiedene Male die Russen nur mit knapper Kräfte, die inzwischen die Pilica überschritten haben 
Not vor vernichtenden Verlusten bewahrt blieben. Aber mußten, den Angriff von Süden her gegen die Flanke 
noch blieb für Rußland die scheinbar unerschöpfliche und vielleicht auch den Rücken der Russen führen sollten. 
Reserve an Menschenmaterial bestehen. Neue Verstär- Der Eindruck, den diese Maßnahme und die Art 
kungen waren herangeführt worden, alle mit dem glei- ihrer Ausführung hervorrief, wird wiederum sehr charak-
	        
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