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Seiten eine fieberhafte Rüstungstätigkeit herrschte. Die
Kriegsberichte der nächsten Zeit erzählen daher nur von
verstärkter Artillerietätigkeit, die bald hier bald dort in
verschiedenen Abschnitten der Front den Gegner in Atem
zu halten versuchte, aber nur vorübergehend war und
nicht in größere Jnfanterieangriffe ausmündete. Nur
Erkundungsgefechte gab es zwischendurch. Sie schafften
der Truppe Gelegenheit, ihren Angriffs- und Unter-
nehmungsgeist aufzufrischen, fich zu üben und fich ihrer
Überlegenheit über den Gegner zu vergewissern.
Es war in diesen Tagen, als der Kaiser bei den
Truppen der Westfront erschien, um den wackeren Strei-
tern persönlich Dank zu sagen. Am 22. Dezember hielt er
Italien ist so klar, daß es sich erübrigt, ein Wort darüber
zu verlieren. Einheitlich geführt, schlägt das deutsche
Heer auch einheitlich. Um diese Offensivschläge sühren zu
können, mußte ein Teil des Heeres in der Defensive ver-
harren, fo hart es auch einem deutschen Soldaten an-
kommt. Eine solche Verteidigungsschlacht, wie sie ?m
Jahre 1917 geführt worden ist, sucht aber ihresgleichen.
Ein Bruchteil des deutschen Heeres hat die schwere Auf-
gäbe auf stch genommen, seinen Kameraden im Osten den
Rücken unbedingt zu decken und freizuhalten, und hat das
gefamte englifche und französische Heer gegen sich gehabt.
Große Vorbereitungszeit, unerhörte Mittel der Technik
und Massen an Munition und Geschützen hat der Gegner
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Besichtigung der tapferen Flandernkämpfer durch den Deutschen Kaiser.
Austt. Bild- und Fllmamt, -Berlin.
an die Abordnungen der unter dem Kronprinzen von
Bayern kämpfenden 2. Armee eine Ansprache, die be-
sonders geeignet ist, die Lage zu kennzeichnen, in der sich
das deutsche Heer am Ende des Jahres 1917 befand.
Es mögen daher aus diesem Rückblick auf das Jahr 1917
die wichtigsten Abschnitte im folgenden wiedergegeben
werden:
„Ein ereignisvolles Jahr" ■— so sagte Kaiser Wil-
helm — „ist es sür das deutsche Heer und das deutsche
Vaterland gewesen. Gewaltige Schläge sind gefallen,
und große Entscheidungen haben Eure Kameraden im
Osten herbeiführen können. Es ist aber kein Mann, kein
Offizier und kein Führer auf der ganzen Oftfront, wo
Ich sie auch gesprochen habe, der nicht rückhaltlos erklärte:
wenn unsre Kameraden im Westen nicht standgehalten
hätten, könnten wir das hier nicht tnn. Der taktische und
strategische Zusammenhang zwischen den Schlachten an
der Aisne, in, der Champagne, im Artois, in Flandern
und bei Cambrai und den Vorgängen im Osten und in
zusammengetragen, um über Eure Front hinweg den so
stolz von ihm verkündeten Einzug in Brüssel halten zu
können. Nichts hat der Feind erreicht."
Nachdem der Kaiser sodann den Truppen das höchste
Lob und seinen Dank ausgesprochen, sowie auch den
Dank des Feldmarschalls von Hindenbnrg übermittelt
hatte, fuhr er fort:
„Bei jeder neuen Nachricht ist Mir immer wieder
von Eingeweihten und Uneingeweihten, von jedem
Menschen, das Wort gesprochen worden: wie ist es ge-
macht worden? Diese Bewunderung soll Euch ein Lohn
und zu gleicher Zeit eine Freude sein. Weder noch so
Großes, noch so Überwältigendes vermag das, was Ihr
geleistet habt, irgendwie in den Schatten zu stellen
oder zu übertreffen. Es hat das Jahr 1917 mit feinen
großen Schlachten gezeigt, daß das deutfche Volk einen
unbedingt sicheren Verbündeten in dem Herrn der Heer-
fcharen dort oben hat. Auf den kann es fich bombenfest
verlassen, ohne ihn wäre es nicht gegangen.