Volltext: 185. Heft 1914/18 (185. Heft 1914/18)

1472 OOOÔOODOOOOOOOOOOOOOOOOODOOOOOGOOOOODOOOOOOOOOOGOOOOOOGOOOOOOOOOOOÛOOOOOÛÛÔOOOÛÔ 
Seiten eine fieberhafte Rüstungstätigkeit herrschte. Die 
Kriegsberichte der nächsten Zeit erzählen daher nur von 
verstärkter Artillerietätigkeit, die bald hier bald dort in 
verschiedenen Abschnitten der Front den Gegner in Atem 
zu halten versuchte, aber nur vorübergehend war und 
nicht in größere Jnfanterieangriffe ausmündete. Nur 
Erkundungsgefechte gab es zwischendurch. Sie schafften 
der Truppe Gelegenheit, ihren Angriffs- und Unter- 
nehmungsgeist aufzufrischen, fich zu üben und fich ihrer 
Überlegenheit über den Gegner zu vergewissern. 
Es war in diesen Tagen, als der Kaiser bei den 
Truppen der Westfront erschien, um den wackeren Strei- 
tern persönlich Dank zu sagen. Am 22. Dezember hielt er 
Italien ist so klar, daß es sich erübrigt, ein Wort darüber 
zu verlieren. Einheitlich geführt, schlägt das deutsche 
Heer auch einheitlich. Um diese Offensivschläge sühren zu 
können, mußte ein Teil des Heeres in der Defensive ver- 
harren, fo hart es auch einem deutschen Soldaten an- 
kommt. Eine solche Verteidigungsschlacht, wie sie ?m 
Jahre 1917 geführt worden ist, sucht aber ihresgleichen. 
Ein Bruchteil des deutschen Heeres hat die schwere Auf- 
gäbe auf stch genommen, seinen Kameraden im Osten den 
Rücken unbedingt zu decken und freizuhalten, und hat das 
gefamte englifche und französische Heer gegen sich gehabt. 
Große Vorbereitungszeit, unerhörte Mittel der Technik 
und Massen an Munition und Geschützen hat der Gegner 
M 
> 
m: 
* 
m 
m 
Besichtigung der tapferen Flandernkämpfer durch den Deutschen Kaiser. 
Austt. Bild- und Fllmamt, -Berlin. 
an die Abordnungen der unter dem Kronprinzen von 
Bayern kämpfenden 2. Armee eine Ansprache, die be- 
sonders geeignet ist, die Lage zu kennzeichnen, in der sich 
das deutsche Heer am Ende des Jahres 1917 befand. 
Es mögen daher aus diesem Rückblick auf das Jahr 1917 
die wichtigsten Abschnitte im folgenden wiedergegeben 
werden: 
„Ein ereignisvolles Jahr" ■— so sagte Kaiser Wil- 
helm — „ist es sür das deutsche Heer und das deutsche 
Vaterland gewesen. Gewaltige Schläge sind gefallen, 
und große Entscheidungen haben Eure Kameraden im 
Osten herbeiführen können. Es ist aber kein Mann, kein 
Offizier und kein Führer auf der ganzen Oftfront, wo 
Ich sie auch gesprochen habe, der nicht rückhaltlos erklärte: 
wenn unsre Kameraden im Westen nicht standgehalten 
hätten, könnten wir das hier nicht tnn. Der taktische und 
strategische Zusammenhang zwischen den Schlachten an 
der Aisne, in, der Champagne, im Artois, in Flandern 
und bei Cambrai und den Vorgängen im Osten und in 
zusammengetragen, um über Eure Front hinweg den so 
stolz von ihm verkündeten Einzug in Brüssel halten zu 
können. Nichts hat der Feind erreicht." 
Nachdem der Kaiser sodann den Truppen das höchste 
Lob und seinen Dank ausgesprochen, sowie auch den 
Dank des Feldmarschalls von Hindenbnrg übermittelt 
hatte, fuhr er fort: 
„Bei jeder neuen Nachricht ist Mir immer wieder 
von Eingeweihten und Uneingeweihten, von jedem 
Menschen, das Wort gesprochen worden: wie ist es ge- 
macht worden? Diese Bewunderung soll Euch ein Lohn 
und zu gleicher Zeit eine Freude sein. Weder noch so 
Großes, noch so Überwältigendes vermag das, was Ihr 
geleistet habt, irgendwie in den Schatten zu stellen 
oder zu übertreffen. Es hat das Jahr 1917 mit feinen 
großen Schlachten gezeigt, daß das deutfche Volk einen 
unbedingt sicheren Verbündeten in dem Herrn der Heer- 
fcharen dort oben hat. Auf den kann es fich bombenfest 
verlassen, ohne ihn wäre es nicht gegangen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.