Volltext: 183. Heft 1914/18 (183. Heft 1914/18)

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Die Wüste des Schlachtfeldes. 
Von einem deutschen Infanterieflieger ans 20 Meter Höhe aufgenommen. 
mochte das umstrittene Stück Erde an sich auch noch so 
bedeutungslos sein. Für unsre deutschen Truppen aber 
war es eine besondere Genugtuung, nach Zurückweisung 
der feindlichen Angrisse den Beweis zu liesern, daß sie 
ihre Aufgabe keineswegs nur im Sinne passiver Abwehr 
aussaßten, fondern daß diefe Abwehr ihnen noch die 
Kraft und den Willen gelassen hatte, den Gegner ihrer- 
seits anzugreifen, ohne eigenmächtig die Einfügung in 
das große Ganze zu verlieren und die Pläne und Wei- 
fungen der Obersten Heeresleitung zu verschieben. 
Zugleich wurde dadurch bewiesen, daß auch die Hoffnung 
des Gegners durch die Summierung einzelner kleiner 
Teilerfolge und durch die Erschöpfung unsrer Kraft in 
unaufhörlichen Kämpfen den Erfolg eines großen Sieges 
ersetzen zu können, unerfüllbar war. Während die 
Franzofen ihrerseits sich nun doch bewogen fanden, 
die Jnfanterievorstöße einzustellen und zunächst wieder 
durch Verstärkung des Artilleriekampfes zu wirken, 
folgten am 10. Oktober niederrheinifche und west- 
fälifche Bataillone dem Beifpiel der Württemberger und 
stießen, wie jene an der Höhe 344, fo jetzt im Ehaumewalde 
vor. Sie entriffen dem Feinde in kraftvollem Ansturm 
Wichtiges Gelände. Der Feind führte vier kräftige Gegen- 
angriffe, die fämtlich verlustreich scheiterten. Auch in be- 
nachbarten Abfchnitten hatten die Unfrtgen kleinere erfolg- 
reiche Angriffe gemacht. Derartige Vorstöße wurden 
nun von Zeit zu Zeit wiederholt. Am 17. war ein 
kühner Handstreich badifcher Truppen östlich von Samog- 
ueux zu verzeichnen, der in den franzöfifchen Gräben 
fünf große Unterstände zerstörte und viele Gesangene 
zurückbrachte. Am 22. folgte ein glücklicher Sturm- 
angriff auf die Höhe 326 südwestlich von Beaumont. Er 
wurde von ostsriesischen Kompagnien und Teilen eines 
Sturmbataillons ausgeführt und brachte uns eine 
Verbesserung unsrer Stellungen. Und dann wieder am 
25., als niedersächsische Bataillone mit Flammenwerfern 
in mehr als 1200 Meter Breite die französischen Stel- 
lungen im Ehaumewalde stürmten! Die Gegenangrisse 
des Feindes blieben erfolglos. Dagegen wurden die 
errungenen Erfolge durch neue Sturmangriffe unsrer 
Truppen nordwestlich von Bezonvaux am 29. nicht 
unwesentlich erweitert. So glückte uns, denen zur Zeit 
weitergreifende Offensivpläne bei Verdun fernlagen, 
das, was die Frauzofen fo gern erreicht hätten, nämlich 
eine Summierung von an fich kleinen Erfolgen, die 
aber insgefamt eine überaus erwünfchte Wirkung aus- 
übten. 
Im großen und ganzen aber war der Raum von 
Verdun, im Oktober ein Nebenschauplatz geworden. 
Die Franzosen trugen sich mit andren Plänen, und ihre 
Initiative bei Verdun hielt sich in den Grenzen des 
Notwendigsten, was zur Aufrechterhaltung des Prestige 
des Heeres bei der öffentlichen Meinung Frankreichs 
geschehen mußte... Ihre Pläne gingen vielmehr auf einen 
Durchbruch, der teils zur Befreiuug des Landes vom 
Druck der Invasion, teils als Entlastungsossensive sür 
die Engländer gedacht war, und zwar sollte er auf dem 
westlichen Flügel der Aisnèfront versucht werden. Zu 
diesem Zwecke wurde der Kamps auf der ganzen Aisne- 
front und zum Teil auch in der Champagne neu belebt, 
und die Engländer ließen auch, um es ihrerseits an 
einer unterstützenden Entlastungsossensive nicht fehlen 
zu laffen, , von Zeit zu Zeit die Angriffe an der Arras- 
front erneuern, soweit ihre eigenen, durch das Miß- 
geschick in Flandern stark in Anspruch genommenen 
Kräfte dazu reichten. . 
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