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er will. Das jeweils wichtige Ziel wird vom Geschütz-
führer und Richtkanonier selbständig eingerichtet. Schon
kommt hinter den Tanks eine neue Kavalleriebrigade
heran. Sie erleidet das Schicksal der ersten, aber die
Tanks kommen bedrohlich näher. Eine Haubitzbatterie,
die bis dahin aus verdeckter Stellung schoß, protzt auf
und fährt im Galopp vor derJnfanterie auf. Beobachtetes
wohlgezieltes Einzelfeuer, und Tank auf Tank steht in
Flammen; dazwischen die immer vorgehende Infanterie,
Teile der Kavallerie, die gesammelt von neuem versucht,
einzuhauen, Maschinengewehre zu Hunderten, dazu
die Haufen der Tanks. Ein Zielfeld, wie es der Artillerist
höchstens im Traume bis dahin gesehen hat. Pferde und
Menschen werden auseinandergerissen, und in den Tanks
fortgesetzt Explosionen. Im Dämmer (es ist inzwischen
Nachmittag geworden) sieht das Schlachtfeld noch ge-
spenstischer aus. Die Kanoniere sind in Schweiß gebadet,
obgleich es kalt ist, aber sie kennen ihre Pflicht. Jeder tut
sein Menschenmöglichstes. Einige Tanks haben das Feuer
unterlaufen und sind im toten Winkel angelangt. Schon
protzt eine Haubitze auf und soll den Berg hinab weit vor
die Infanterie, den Tanks entgegen. Leider hat es der
Engländer gemerkt, und im Maschinengewehrfeuer wird
die Bespannung zusammengeschossen. In voller Ruhe
fährt eine neue Protze vor und holt das Geschütz zurück.
Die Tanks haben wir am nächsten Morgen, als sie
unsre Jnsanterielinie zu durchbrechen suchten, erledigt.
Die feindliche Infanterie ist inzwischen auf 500 Meter
herangekommen. Stellungen auf einer Höhe, einige
hundert Meter zurück, sind bereits erkundet, und zug-
weise, bis zum letzten Moment feuernd, gehen im Schutz
der Dunkelheit die Batterien in die neuen Stellungen.
Wohl sind beträchtliche Verluste eingetreten, mancher
Mann und mancher brave Gaul hat dran glauben müssen,
aber stolz können wir auf unsre Tagesleistung zurück-
blicken. Zwei englische Infanteriedivisionen sind dezi-
miert, achtzehn brennende Tanks liegen vor unsren Linien,
und hunderte von reiterlofen Pferden beweisen, wie gut
wir gezielt haben. Für jeden Artilleristen ist der Tag
der schönste des Krieges gewesen, und die Infanterie
schwört mit Begeisterung auf unfre Schwesterwaffe.
Mit Reitergeist und Schneid haben wir den Engländern
gezeigt, daß auch der Stellungsartillerist seine Beweglich-
keit nicht verloren hat, und jeder hofft, daß ihm der
Krieg noch öfters Gelegenheit zum Vorgehen gibt.
* *
Das Torpedo-Wasserflugzeug.
Der so überaus wirkungsvolle und darum auch so
sehr gefürchtete Torpedo ist bekanntlich ein sich selbständig
gegen das zu bekämpfende Schiff unter Wasser fort-
bewegendes Geschoß. Da die Reichweite dieses Unter-
Wassergeschosses trotz der in letzter Zeit erzielten er-
heblichen Fortschritte bedeutend geringer ist als die
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Aus dem t. u. k. Ministerium nr Landesverteidigung, Wien.
Die Evakuierung von Vermiglio (Tonale-Gebiet). Nach einem Gemälde von H. Bertle.