Volltext: 173. Heft 1914/18 (173. Heft 1914/18)

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er will. Das jeweils wichtige Ziel wird vom Geschütz- 
führer und Richtkanonier selbständig eingerichtet. Schon 
kommt hinter den Tanks eine neue Kavalleriebrigade 
heran. Sie erleidet das Schicksal der ersten, aber die 
Tanks kommen bedrohlich näher. Eine Haubitzbatterie, 
die bis dahin aus verdeckter Stellung schoß, protzt auf 
und fährt im Galopp vor derJnfanterie auf. Beobachtetes 
wohlgezieltes Einzelfeuer, und Tank auf Tank steht in 
Flammen; dazwischen die immer vorgehende Infanterie, 
Teile der Kavallerie, die gesammelt von neuem versucht, 
einzuhauen, Maschinengewehre zu Hunderten, dazu 
die Haufen der Tanks. Ein Zielfeld, wie es der Artillerist 
höchstens im Traume bis dahin gesehen hat. Pferde und 
Menschen werden auseinandergerissen, und in den Tanks 
fortgesetzt Explosionen. Im Dämmer (es ist inzwischen 
Nachmittag geworden) sieht das Schlachtfeld noch ge- 
spenstischer aus. Die Kanoniere sind in Schweiß gebadet, 
obgleich es kalt ist, aber sie kennen ihre Pflicht. Jeder tut 
sein Menschenmöglichstes. Einige Tanks haben das Feuer 
unterlaufen und sind im toten Winkel angelangt. Schon 
protzt eine Haubitze auf und soll den Berg hinab weit vor 
die Infanterie, den Tanks entgegen. Leider hat es der 
Engländer gemerkt, und im Maschinengewehrfeuer wird 
die Bespannung zusammengeschossen. In voller Ruhe 
fährt eine neue Protze vor und holt das Geschütz zurück. 
Die Tanks haben wir am nächsten Morgen, als sie 
unsre Jnsanterielinie zu durchbrechen suchten, erledigt. 
Die feindliche Infanterie ist inzwischen auf 500 Meter 
herangekommen. Stellungen auf einer Höhe, einige 
hundert Meter zurück, sind bereits erkundet, und zug- 
weise, bis zum letzten Moment feuernd, gehen im Schutz 
der Dunkelheit die Batterien in die neuen Stellungen. 
Wohl sind beträchtliche Verluste eingetreten, mancher 
Mann und mancher brave Gaul hat dran glauben müssen, 
aber stolz können wir auf unsre Tagesleistung zurück- 
blicken. Zwei englische Infanteriedivisionen sind dezi- 
miert, achtzehn brennende Tanks liegen vor unsren Linien, 
und hunderte von reiterlofen Pferden beweisen, wie gut 
wir gezielt haben. Für jeden Artilleristen ist der Tag 
der schönste des Krieges gewesen, und die Infanterie 
schwört mit Begeisterung auf unfre Schwesterwaffe. 
Mit Reitergeist und Schneid haben wir den Engländern 
gezeigt, daß auch der Stellungsartillerist seine Beweglich- 
keit nicht verloren hat, und jeder hofft, daß ihm der 
Krieg noch öfters Gelegenheit zum Vorgehen gibt. 
* * 
Das Torpedo-Wasserflugzeug. 
Der so überaus wirkungsvolle und darum auch so 
sehr gefürchtete Torpedo ist bekanntlich ein sich selbständig 
gegen das zu bekämpfende Schiff unter Wasser fort- 
bewegendes Geschoß. Da die Reichweite dieses Unter- 
Wassergeschosses trotz der in letzter Zeit erzielten er- 
heblichen Fortschritte bedeutend geringer ist als die 
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Aus dem t. u. k. Ministerium nr Landesverteidigung, Wien. 
Die Evakuierung von Vermiglio (Tonale-Gebiet). Nach einem Gemälde von H. Bertle.
	        
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