Volltext: 115. Heft 1914/17 (115. Heft 1914/17)

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Das Reiterstück der Pasewalker. 
Wir haben gelesen, wie die Franzosen und Engländer 
bei ihren Durchbruchsversuchen an der Somme Reiterei 
bereit gehalten haben, um sie in die erhoffte Durchbruchs¬ 
stelle hineinpreschen unb uns ins Laufen kommen 511 
lassen. Eitler Wahn! Die französischen und englischen 
Dragoner stehen heute noch da und warten. 
Denn „Lützows wilde verwegene Jagd" erneuert 
sich nur bei dem Sieger. Und die sind gottlob wir bisher 
gewesen. Unsre Kürasiiere und Ulanen haben auf allen 
Kriegsschauplätzen zu tun bekommen; ihre Säbel sind 
In Pasewalk in Pommern führen sie im Frieden ihr 
gewiß nicht üppiges Garnisondasein. Sie gehören zu 
den feudalsten preußischen Regimentern. Ihr Offizier¬ 
korps zählt die ersten Namen des preußischen Hochadels. 
Der Führer der dritten Schwadron, der nach dem Durch¬ 
bruch von Targu Im mit einer Handvoll Kürassiere den 
Rumänen Respekt vor preußischem Reitergeist beibrachte, 
war der Rittmeister von Borcke. 
Es war am 29. November 1916. Die Rumänen 
wichen in Auflösung nach Osten. Die Durchbruchsstelle 
war von der Armee Falkenhayn jofort erweitert und 
durch Reitermassen, die dem Feinde auf den Fersen blieben, 
Don 'Amerika an England als Unterseebootzerstörer gelieferte Motorboote. 
Gezeichnet von C. E. Heymann. 
ihnen in der Scheide nicht verrostet, und ihre Gäule 
sind unter ihnen nicht lahm geworden. Als Mitte No¬ 
vember 1916 das große Rennen der Rumänen in der 
Walachei begann, fühlten die Pferde der 9. Armee die 
Sporen in den Weichen unb los giug's über die weite 
Fläch«? der walachischen Ebene dem fliehenden Feinde 
hinterdrein. Die offene Feldschlacht war nach den 
langsam sich durch die Pässe der Transsylvanischen 
Alpen zwängenden Kämpfen im Gange, und unaufhörlich 
kam auch unsre Kavallerie zur Geltung. Pasewalker 
Kürassiere waren es, die zuerst in Craiova einritten, wie 
der Sturmwind fegten unsre Reiter über das Blachfeld. 
Der frische fröhliche Krieg war nach langem Harren für 
sie entfesselt, und jede Waffe suchte die Alltäglichkeit 
der Pflicht mit besonderen von ihr geleisteten Reiter¬ 
stücklein zu schmücken. Ganz besonders war dabei das 
Glück den Pasewalker Kürassieren hold. 
Wie stolz klingt ihr Name: Kürassier-Regiment 
„Königin". Nach der Königin Luise sind sie benannt. 
gesichert worden. Nordöstlich von Rosiori de Vede liegt 
das Dorf Ciuvari, das von den Rumänen hartnäckig 
gehalten wurde und sich der raschen Verfolgung durch 
die Unsrigen unbequem in den Weg stellte. Der Feind 
hatte sich in den Häusern und den Waldstücken vorzüglich 
verschanz^ und manövrierte sehr geschickt. Die Schwadron 
Borcke bekam bald von hier, bald von da Feuer. Immer 
hörte das Feuer schnell wieder auf, so daß die Schwadron 
glaubte, es mit Versprengten zu tun zu haben. Aber 
da knallte es von der andern Seite los. Es mußte dem¬ 
nach eine feste Verbindung und ein einheitliches Kom¬ 
mando der Schützen bestehen. Rittmeister von Borcke 
befahl: „Absitzen!" und schickte eine Offizierspatrouille 
aus. Er ließ seine 75 Kürassiere in Deckung gehen und 
die Pferde ebenfalls in Deckung bringen. Außer seinen 
75 Karabinern hatte er ein Geschütz und ein Maschinen¬ 
gewehr zur Verfügung. Nach dem Geschieße von der 
gegnerischen Seite zu urteilen, mußten mehrere Kom¬ 
pagnien in Gefechtsstärke ihm gegenüberliegen. 
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