Volltext: 115. Heft 1914/17 (115. Heft 1914/17)

£ur<$ Sandsäeke hergestellte englische Schützengräben bei Frieourt. 
Nach einem französischen Photo. 
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Freiherrn Marschall hielten allen weiteren Angriffen 
mit bewundernswerter Zähigkeit stand. Weiter östlich 
hielt schon am 3. unsre starke Artillerie den Gegner in 
seinen Sturmstellungen nieder. Erst nachts gelang es 
ihm, am Bois des Foureaux vorzubrechen, wo er dann 
zurückgeschlagen wurde. 
Schweren Kampf gab es auch an dem südlichen 
Flügel dieses Frontabschnitts zwischen Guillemont und 
der Somme. Schon am 3. September wütete hier die 
Schlacht bis in die späten Nachtstunden. Hier hatten 
die tapferen Truppen der Generale von Kirchbach und 
von Faßbender einen sehr schweren Stand. Sie machten 
dem in diö völlig zerschossene Stellung eingedrungenen 
Feinde jeden Fußbreit Bodens streitig und geboten ihm 
in ihrer zweiten Verteidigungslinie völlig Halt. Aber 
es konnte nicht verhindert werden, daß die Front doch 
ein Stück znrückgedrückt wurde. Östlich von Maurepas 
drangen die Franzosen bis Le Forest vor und setzten sich 
dort fest. Auch Guillemont ging verloren, so daß Combles 
bereits von zwei Seiten bedroht werden konnte. Am 
4. September dauerte der Kampf noch fort, machte aber 
auch hier keine weiteren Fortschritte. Die Franzosen 
verdoppelten ihre Anstrengnngen ohne Erfolg. Am 5. 
aber bemächtigte sich der Feind des dicht cm der Somme 
gelegenen Dorfes Clsrt), wo sich unsre Truppen in einer 
sehr schwierigen Lage befanden. Aber damit waren die 
Erfolge des Feindes abgeschlossen. Wir hielten jetzt die 
Front zwischen Le Forest und Halle fest in unsrer Hand. 
Südlich der Somme glückte es am 3. September, 
die Angriffe der Franzosen im allgemeinen nieder¬ 
zuhalten. Neu eingesetzte Truppen des Gegners drangen 
dann doch an verschiedenen Stellen vor, und am 4. ging 
das Dorf Chilly verloren. An andern Stellen wogte der 
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Kampf hin und her. In Deniscourt war der Feind ein¬ 
gedrungen und wieder hinausgeworfen. Im wesentlichen 
wurde die Front behauptet. Nur da, wo die vordersten 
Gräben völlig eingeebnet waren, wurden sie geräumt. 
Spätere Angriffe wurden restlos unter schwersten Ver 
lnsten abgeschlagen. Auch die verhältnismäßig große 
Gefangenenzahl—-es waren aus dem zweitägigen Kampfe 
31 Offiziere und 1437 Mann von zehn französischen Divi¬ 
sionen — legte Zeugnis ab für die erfolgreiche Abwehr. 
Aber die Schlacht war damit noch nicht zu Ende. 
Die Franzosen und Engländer hatten insgesamt 28 Divi¬ 
sionen eingesetzt. Das bedeutete gegen den ersten, sorg¬ 
fältig und lange vorbereiteten Beginn der Offensive 
einen Mehraufwand an Kraft, der deutlich die schwer¬ 
wiegende und nachdrückliche Absicht erkennen läßt. Ein 
solcher Kraftaufwand pflegt nicht getrieben zu werden, 
wenn man schon nach den ersten mißglückten Versuchen 
abbrechen will. Ohne Aufhören wogte der Kampf auch 
am 6. September auf der ganzen Front. Beim Bois 
Delville und bei Ginchy nördlich der Somme und 
ebenso zwischen Barleux und Berny südlich des Flusses 
wurden alle starken Angriffe der Gegner von unsern 
Truppen restlos abgeschlagen. Die Franzosen hatten, 
wohl ungeduldig über die geringen Erfolge der Eng¬ 
länder, den äußersten rechten Flügel der bisherigen eng¬ 
lischen Front mit übernommen und stürmten nun hier 
in dichten Massen — ein Bericht erzählt, daß sie von 
Offizieren zu Pferde geführt wurden — gegen das 
Bois de Lenze, ein Wäldchen östlich von Guillemont 
au dem Wege nach Combles. Dieser letztgenannte Ort, 
ein größeres Dorf oder Flecken, von dem Straßen nach 
verschiedenen Richtungen ausgehen, war ja als Kampf¬ 
ziel für diesen ersten Angriff ausdrücklich bezeichnet.
	        
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