Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

Die Physik im Kriege 
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Die Anwendung des Scherenfernrohrs ist aber nicht auf den Handgebrauch 
beschränkt. Ausgerüstet mit Richtkreis und Winkelmeßvorrichtungen ist es dem 
Richtkanonier ein wichtiges Hilfsmittel bei Ausübung seiner artilleristischen Tätig 
keit. Es erfüllt so den gleichen Zweck wie das Rundblick - oder Panoramafern 
rohr, das namentlich von 
Goertz ausgebildet wurde 
und das im wesentlichen eine 
Verkleinerung des weiter 
unten (S. 76) beschriebenen 
Periskops darstellt. Beide 
Systeme haben ihre beson 
deren Vorzüge: das Sche 
renfernrohr gestattet die 
gleichzeitige Benutzung 
beider Augen, Ermüdung 
tritt nicht so leicht ein, das 
Panoramafernrohr besteht 
nur aus einem Rohr, ge 
stattet also, durch Drehen 
des optischen Teils den 
Horizont im Kreise herum 
abzusuchen, ' ohne daß es 
notwendig wäre, daß der Be 
obachter seinen Sitz verläßt. 
Betrachten wir jetzt 
die optische Einrichtung des 
Periskops, dieses wichtigen 
Hilfsmittels der Untersee 
boote. Der ursprünglich sehr 
einfache Bau geht aus Fig.13 
hervor. Um ein möglichst 
großes Gesichtsfeld zu erzie 
len, wird mittelst der Linse 
L ± von kurzer Brennweite 
in der Ebene der Blende B x 
( Scheibe mit kleinerÖf f nung) 
ein Bild des Gegenstandes 
entworfen. Dieses wird durch 
L 2 nach B 2 projiziert, durch 
P 2 aufrechtstehend gemacht und durch die Okularlinse L 3 beobachtet. 
Dieser einfache Bau hat den Nachteil, daß die Gegend nur in einer Richtung 
beobachtet werden kann; will man den Horizont absuchen, so muß das 
ganze Rohr gedreht werden und der Beobachter seinen Platz verlassen. Bei der 
Länge des Rohrs von 5—6 m, und da dieses bei S der Abdichtung wegen durch 
eine Stopfbüchse geführt werden muß, ist das Drehen eine zeitraubende und
	        
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