Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

Bild 10. Aus der Forellenzucht von Wüsten-Jerichow, Bezirk Magdeburg 
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H. Kraemer 
von 64453000 Stück im Jahre 1900 bis auf 82474000 im Jahre 1912 erhöht hat. 
Rußland allein sandte uns 1902 für 70,2 Millionen Mark Geflügel und Eier, und 
der Krieg hat uns den Mangel eigener Erzeugung auf diesem Gebiete schmerzlich 
zum Bewußtsein gebracht. Zum größten Teil fehlt unseren Landwirten Lust und 
Liebe dafür, zum anderen Teil liegt die Ursache darin, daß wir viel zu sehr auf 
Formen und Farben statt auf Leistungen züchten. Der Ausfall an Einfuhr machte 
sich natürlich bald außerordentlich fühlbar, und der Fleischmangel'führte dann zu 
einer so erhöhten Nachfrage nach Geflügel und Eiern, daß die Städter auch .hier 
die Preise in ungerechtfertigte Höhe hinauf trieben. Dazu kam der starke Bedarf 
an Bruteiern, als nun alle möglichen Laien Geflügelzucht treiben wollten. Wir 
hoffen, daß die unentwegten Bemühungen von Landwirtschaftskammern und 
Privaten, die vor dem Kriege so viel an der Hebung der Verhältnisse gearbeitet 
haben, künftig fruchtbareren Boden vorfinden. Dasselbe gilt Wort für Wort bei 
der Zucht der Kaninchen, die bei uns, wie in Belgien und Frankreich, verbreitete 
Volksnahrung bilden sollten. Das kleine Belgien hat vor dem Kriege einen großen 
Teil seines Pleischbedarfs aus Kaninchen gedeckt und noch eine Ausfuhr von ge 
schlachteten Tieren von 15—20 Millionen Franken jährlich erzielt. Dazu kommt der 
Wert der Felle, die durch sorgsame Züchtung besonderer Rassen zu recht guten 
Pelzwaren erhöht werden können. Leider ist auch hier viel zu wenig geschehen. 
Etwas besser ist es mit der Bienenzucht bestellt. Wenn auch die Zahl der 
Bienenstöcke sich seit 1873 nicht wesentlich vermehrt hat, so ist doch technisch 
auf diesem Gebiete sehr viel geschehen, und die künstliche Züchtung ist auch hier 
auf wissenschaftliche Grundlagen gestellt. Der Honigerzeugung ist es außerdem
	        
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