Die Landwirtschaft und der Krieg
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Lande ihren Geistesfrühling, die Zeit, da ein Klopstock, Wieland, Lessing, Herder„
Schiller und Goethe deutsche Kultur an die Spitze der Welt rückten. Ungehindert
ergießt sich seither der Strom der ländlichen Kräfte in die Städte, und seit nun noch
die Gründung des Reiches hinzukam, erkennen wir frohen Auges die machtvolle
Entfaltung aller geistigen Arbeit für die Hebung von Zivilisation und Kultur.
Vergessen ist die Zeit, da es zwar keine Schande, aber auch nicht angenehm war,
Bild 1. Unser täglich Brot. Herr v. Lochow-Petkus bei seinen Elitepflanzen des Petkuser Roggens.
ein Deutscher zu sein, die Zeit, die uns leider auch die unausrottbare Ausländerei
gebracht hat.
Und so haben wir nun auch den Glauben errungen an unsere unwiderstehliche
Kraft. Nietzsche sagt in der ,,Geburt der Tragödie“ in der leidenschaftlich
schönen Form seines Ausdrucks: ,,A11 unsere Hoffnungen strecken sich sehnsuchts
voll nach der Wahrnehmung aus, daß unter unserem unruhig auf- und nieder
zuckenden Kulturleben und Bildungskrampfe eine herrliche, innerlich gesunde,,
uralte Kraft verborgen liegt, die freilich nur in ungeheuren Augenblicken sich einmal
gewaltig bewegt und dann wieder einem zukünftigen Erwachen entgegenträumt
Der ungeheure Augenblick ist gekommen, und im ganzen deutschen Volke reckt
sich eine einzige gewaltige Begeisterung empor für die Gerechtigkeit unserer Sache..
Und noch besitzen wir auch die uralte Kraft, noch besitzen wir, Gott sei es gedankt,,
auch die Hilfsmittel in Volks vermögen, industrieller und landwirtschaftlicher
Produktion. Deutschland hat besonders seine dauernde Grundlage, die Landwirt