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Alfred Kantorowiz: Die Zahnheilkunde 
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Sorge würde die Schaffung des Mundbodens sein, die auf die gleiche Weise her 
gestellt wird, und schließlich wird durch Mundsperrapparate, deren eine große 
Anzahl konstruiert ist, dem mundverengenden Narbenzuge vorgebeugt. 
Endlich sind, nachdem auch durch Schleimhautverziehung eine Lippe mit 
Lippenrot gebildet ist, die nötigen Weichteilmassen vorhanden, die als Bett für das 
zu verpflanzende Knochenstück dienen können. In diese wird nun die Verpflanzung 
hinein vorgenommen (Abb. 22).. Um dem Knochenstück die nötige Wölbung zu 
geben, muß in solchen Fällen, in denen nicht gerade, sondern gewölbte Knochen 
stücke fehlen, oft nicht Schien 
bein, sondern Darmbeinschaufel 
als Kieferersatz dienen. 
Schließlich wird, wenn der 
neue Knochen genügende Zeit 
eingeheilt ist, ein Zahnersatz 
nach Art der alten Gebisse an 
gefertigt, der meist anstandslos 
von den festen Narben des neuen 
Unterkiefers vertragen wird. 
So ist das Wunder voll 
bracht .und ein neuer Unter 
kiefer geschaffen. Die Summe 
der Arbeit und der feinsten Prä 
zisionschirurgie und Mechanik, 
die allerdings eine derartige 
Leistung erfordert (Abb .23), um 
die unendlichen vielen Fehler 
quellen zu umgehen, die das 
Werk gefährden, kann der 
Laie nie ganz würdigen. Müßig 
der Streit, ob andere Zweige der Chirurgie Größeres leisten, vollwertig schließt sich 
solche Leistung der Zahnheilkunde den wunderbaren Errungenschaften an, die 
nur die Vereinigung vieler Wissensgebiete zu schaffen imstande ist. Weit zurück 
liegende Arbeiten über Knochenersatz, anatomische Untersuchungen über das 
Kiefergelenk, orthodontische Technik, Zahnersatz und Brückenbau, Röntgen 
diagnostik und endlich auch das Fundament der Zahnheilkunde, von der sie aus 
gegangen ist, als sie begann, moderne Wissenschaft zu werden, die eigentliche 
Zahnbehandlung, wirken hier vereint. Nicht geniale Improvisation, sondern 
rechtschaffene und solide Arbeit führten den stolzen Wissensbau auf, der solche 
Früchte zeitigt. 
Die folgenden Bilder bedürfen keiner weiteren Beschreibung, es handelt 
sich im wesentlichen um die gleichen Elemente. Zu Abbildung 24 und 25 möge 
noch hinzugefügt werden, daß sie Stützapparate betreffen, die außerhalb des 
Mundes ihren Halt finden und am Stirnreif befestigt werden. 
Wohl bietet der Frieden der Zahnheilkunde keine gleichwertigen Aufgaben, 
aber eindringlichst hat der Krieg ihr eine gewaltige soziale Mission vor Augen gestellt.