Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

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Alfred Kantorowiz 
Als Raritäten kannte auch schon der 
Frieden freilich einzelne Fälle von plasti 
schem Ersatz des Unterkiefers. 
Nach Heilung der Wunden, also nach 
Überhäutung sämtlicher Wundflächen, 
wenn 
also sterile Verhältnisse vorliegen, 
wird die Tränsplantation vorgenommen. 
Unter den strengsten aseptischen Vorsichts 
maßregeln werden die beiden Stumpf 
enden durch Einschnitt von der Haut 
her auf gesucht und freigelegt (Abb. 18a). 
Dann entnimmt man dem gleichen 
Patienten ein Stück festen Schienbein 
knochens, das gut in den Defekt passen 
muß. Es wird entweder in die Stumpf 
enden eingekeilt oder auf andere Weise 
befestigt und dann sorgfältig die Weichteile darüber vernäht (Abb. 18b). 
Die mittransplantierte Knochenhaut beginnt nun bald eine wunderbare 
Tätigkeit. Sie baut nämlich den eingepflanzten Knochen ab. Aber zugleich mit 
dem Abbau des dem Tode verfallenen Materiales ersetzt sie ihn durch neuen 
Knochen, der nun organisch seiner neuen Umgebung eingefügt ist, sich nicht mehr 
Abb. 17. Die beiden Kiefermodelle sind in einen 
anatomischen Artikulator eingegipst, der die 
genaue Wiederholung der sehr komplizierten 
Kieferbewegungen erlaubt. Die Gleitschiene wird 
hier erst in die richtige Lage gebracht und mit 
dem Bügel verlötet 
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Abb. 18 a Abb. 18b 
Freilegung und Anbohrung der beiden Knochenstümpfe, oben das dem Schienbein entnommene 
entsprechend vorbereitete Knochenstück. — Das „Transplantat“ ist in die Kieferstümpfe eingefügt- 
Es folgt Weichteil- und Hautnaht / 
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