Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

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Alfred Kantorowiz 
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Abb. 14. Narbe nach der Heilung der 
Weich teilwunde der Abb'. 8 
Auf die Behandlung der Weichteilwunden 
soll hier nicht weiter eingegangen sein, sie 
unterscheidet sich nicht wesentlich von der 
jenigen an anderen Körper stellen. Vom allzu 
konservativen Standpunkt sind wir abge 
gangen, wir reinigen sorgfältig die Buchten 
der Wunde, beseitigen in die Weichteile ver 
sprengte Zahn- und Knochenteilchen, sorgen 
für den freien Abfluß der Sekrete. Die nach 
der Heilung zurückbleibenden sehr entstellen 
den Narben können meist durch Nachope 
rationen so verbessert werden, daß kosmetisch 
sehr befriedigende Resultate erzielt werden. 
Hiervon legen Abbildungen 14 und 15, die den 
auf Abbildung 8 abgebildeten Patienten nach 
der Heilung der Weicht eilwunden dar stellen, 
Zeugnis ab. 
Die Hauptsorge des Zahnarztes bleibt 
die Knochenverletzung. 
Liegt der Bruch in der Zahnreihe und 
ist kein oder nicht zu viel Knochen verloren gegangen, sodaß nach der Reposition 
ein Defekt sich ergäbe, so wird je nach der Schwierigkeit des Falles sofort ein 
Schienenverband angelegt, oder ein solcher erst durch Bänder und dazwischen 
gelötete Drahtstücke besonders für den Fall hergestellt. Ein solcher Verband, an 
den sich der Patient bald gewöhnt und der ihm mit überraschender Schnelligkeit 
das Kauvermögen und einen festen Kiefer wiedergibt, bleibt 8 bis 10 Wochen liegen, 
bis der Kiefer seine knöcherne Vereinigung vollzogen hat. Knochendefekte zwischen 
bezahnten Fragmenten stellen keine andere Aufgabe; zwischen den Fragmenten 
bleibt meist so viel Knochenhaut zurück, daß sich neuer Knochen bildet. Aber 
wenn dies auch nicht der Fall ist, so heilen doch unter dieser Fixierung die 
Weich teil wunden aus. Es bilden sich feste Narben, die wohl ein Ersatzstück, das 
an den beiden zahntragenden Kieferfragmenten 
seinen Halt und seine Auflage findet und im 
wahren Sinne den Defekt überbrückt, mittragen 
hilft. Die Knochenstümpfe bleiben dann aller 
dings gegeneinander beweglich. Es bildet sich 
ein sogenanntes falsches Gelenk. Bei genügend 
langer Fixierung pflegen auch viele solcher 
Knochenverbindungen noch knöchern zu ver 
heilen. Tritt dies jedoch nicht ein, so können 
wir dennoch durch Einpflanzung von neuem 
Knochen in den Defekt die knöcherne Verbindung; 
her stellen. 
Die Aufgabe des Zahnarztes erschwert 
sich bedeutend, wenn das eine Knochenstück 
Abb. 15. Zustand nach Ausschneidung 
der Narbe und exakter Wundnaht
	        
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