Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

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Alfred Kantorowiz 
Abb. 11 Abb. 12 
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Ober- und Unterkieferdefekt nach Heilung der Wunden. — Der verlorene Knochen wird durch 
,,Kautschukschilder u ersetzt-, die an den Kieferresten ihren Halt finden und die Unterlage für die 
Deckung des Defektes mit Weichteillappen bilden 
diese verbreiteten sich und überzogen allmählich, den Knochen neu belebend, 
die ganze freie Fläche, ein wunderbarer, in seinem Fortschreiten täglich zu be 
obachtender, jedesmal neu erstaunender Vorgang, der leider vielfach zu spät 
erkannt wurde, da anders manch wertvolles Knochenstück hätte erhalten werden 
können. 
Die Weichteilverletzungen dehnten sich natürlich nicht nur auf die unmittel 
bare Mundgegend aus, sondern betrafen auch andere Teile des Gesichtes. Da sie 
aber meist mit Kieferverletzungen gepaart waren, fielen auch sie in die Domäne 
der Kiefer Stationen, und so entwickelten sich hier Fachlazarette für plastische 
Gesichtschirurgie größten Umfanges (Abb. 11). War auch die hier geleistete Arbeit 
mehr chirurgischer Natur, so war sie doch untrennbar mit der Hilfe des Zahn 
arztes verknüpft, denn der Zahnarzt stellte die Unterlagen her, auf denen der 
Chirurg die Weichteillappen, welche die verloren gegangenen Partien ersetzen 
sollten, formte, und verband sie in geeigneter Weise an Kieferschienen oder mit 
Kopf verbänden. 
Doch war die Unterstützung eine wechselseitige, denn auch die Chirurgie 
kam der Zahnheilkunde zur Hilfe. Wenn ein Knochenstück im Kiqfer fehlte 
(Abb. 12), so konnte man allerdings den fehlenden Teil durch eine Brücke oder 
einen künstlichen Zahnersatz ersetzen. Ideal ist solcher Ersatz nicht, darum wird 
jetzt der fehlende Teil durch ein Transplantat, also überpflanzten Knochen neu 
gebildet.
	        
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